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Fortschritte im Kampf gegen Ölpest

Mehr als drei Wochen nach dem Untergang der Bohrinsel "Deepwater Horizon" haben Ingenieure im Golf von Mexiko einen ersten Erfolg im Kampf gegen die Ölpest erzielt. Nach mehreren Fehlschlägen gelang es Experten von BP am Sonntag, ein Rohr an die beschädigte Leitung anzuschließen, um das hervorsprudelnde Öl in einen Tanker zu pumpen.
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Das bisher ausgetretene Öl hat sich aber nicht nur auf der Oberfläche verteilt, sondern schwebt in großen Wolken unter Wasser. Dort hat es inzwischen möglicherweise schon eine Meeresströmung erreicht, die das Öl nach Florida und weiter zur Ostküste der USA treiben könnte.

Die Menge des abgepumpten Öls nehme kontinuierlich zu, sagte der Vizechef von BP, Kent Wellser, am Sonntag. Ingenieure hatten drei Tage daran gearbeitet, das Rohr in 1.600 Metern Tiefe an die Leitung anzuschließen. Mit ferngesteuerten Untersee-Robotern gelang es, das 15 Zentimeter dicke Rohr mitsamt einer Dichtung in die 53 Zentimeter breite Leitung zu stecken. Zuvor waren mehrere Versuche gescheitert, das Bohrloch zu verschließen oder das austretende Öl abzupumpen.

Seit dem Untergang der Bohrinsel “Deepwater Horizon” am 20. April fließen nach Schätzungen der US-Regierung rund 800.000 Liter Öl täglich unkontrolliert ins Meer. Manche Wissenschafter befürchten, dass das Leck noch wesentlich größer sein könnte. Die Ölfahnen unter der Wasseroberfläche erstrecken sich auf bis zu 16 Kilometer Länge und 4,8 Kilometer Breite, wie die Meereswissenschaftlerin Samantha Joye am Samstag erklärte. “Es könnte Jahre, wenn nicht Jahrzehnte dauern, bis sich das System von der Einleitung solch großer Mengen Öl und Gas erholt.”

Wissenschaftern zufolge ist das ausgetretene Öl möglicherweise bereits in eine bedeutende Meeresströmung geraten, die es bis zu der Inselkette Florida Keys und in den Atlantik treiben könnte. Der Dekan der Fakultät für Meeresforschung an der University of South Florida, William Hogarth, sagte, ein Forschungsschiff solle nun klären, wie weit das Öl bereits gelangt sei. Die Berechnungen dazu kamen bisher zu unterschiedlichen Ergebnissen.

Um das Leck ganz abzudichten, wollen die BP-Techniker in etwa einer Woche versuchen, einen speziellen Schlamm in das Bohrloch zu schießen, um es verstopfen und dann mit Beton zu verschließen.

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