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Forschungserfolg: Berner Wissenschaftler entdecken Schwachstelle des Coronavirus

Das Protein Nsp1 hemmt bei einer Infektion mit einem Coronavirus die Produktion zelleigener Proteine.
Das Protein Nsp1 hemmt bei einer Infektion mit einem Coronavirus die Produktion zelleigener Proteine. ©Canva
Forscher der Universität Bern haben zentrale Mechanismen des Coronavirus entschlüsselt. Im Fokus steht das Protein Nsp1 – ein vielversprechender Angriffspunkt für neue Therapien.

Seit mehr als fünf Jahren beschäftigt das Coronavirus SARS-CoV-2 die Welt. Nun liefert eine neue Studie aus Bern wichtige Erkenntnisse für die Entwicklung zukünftiger Therapien. Forschende der Universität Bern haben laut 20min.ch das sogenannte Nsp1-Protein des Virus genauer untersucht – mit weitreichenden Konsequenzen für die Bekämpfung von Corona-Infektionen.

Virusprotein blockiert lebenswichtige Zellfunktionen

Das Nsp1-Protein gehört zu den ersten Proteinen, die bei einer Infektion mit Coronaviren wie SARS-CoV-2 oder MERS-CoV in menschlichen Zellen produziert werden. Es spielt eine Schlüsselrolle bei der viralen Replikation, da es die Wirtszelle dazu bringt, vorrangig Virusproteine statt eigener Eiweiße zu produzieren.

"Dies gelingt Nsp1 durch zwei Mechanismen: Einerseits hemmt es die Produktion zelleigener Proteine, andererseits zerstört es gezielt die mRNA der Wirtszelle – also jene Moleküle, die die Baupläne für lebenswichtige Zellproteine enthalten", erklärt Evangelos Karousis, Hauptautor der Studie.

Vielversprechender Ansatzpunkt für neue Therapien

Die neuen Erkenntnisse liefern eine wissenschaftliche Grundlage für gezieltere Strategien in der Entwicklung antiviraler Medikamente. Karousis betont: "Nsp1 ist einzigartig für Coronaviren und hat kein menschliches Gegenstück. Es spielt eine entscheidende Rolle im frühen Verlauf der Infektion und ist mittlerweile gut charakterisiert."

Gerade diese Eigenschaften machen Nsp1 zu einem besonders attraktiven Angriffspunkt: Medikamente, die dieses Protein hemmen, könnten breit gegen verschiedene Coronaviren wirken – und eine Infektion bereits im Anfangsstadium stoppen.

(VOL.AT)

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