AA

Forscher planen Paradeiserzucht im Weltall

Deutsche Forscher wollen herausfinden, ob Paradeiser auch im Weltall und ohne menschliche Pflege gedeihen können. Voraussichtlich im Frühjahr 2016 wollen Wissenschafter der Universität Erlangen-Nürnberg und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) einen Satelliten mit zwei Gewächshäusern und einer eigens dafür gezüchteten Tomatensorte in die Erdumlaufbahn schießen.


“Die Experimente werden wichtige Ergebnisse liefern, um ein Überleben der Menschheit in lebensfeindlichen Räumen zu ermöglichen”, teilte DLR-Forscher Jens Hauslage am Donnerstag mit. Er ist der wissenschaftliche Leiter der Mission.

Weil Pflanzen nicht ganz ohne Schwerkraft wachsen könnten, wird diese durch die Umdrehungen des Satelliten künstlich erzeugt. Mit an Bord ist zudem ein Wassertank und ein Behälter mit einer einzelligen Alge. Unter anderem Dünger in Form von künstlichem Urin soll die Paradeiser nähren. Hier kommen die Algen zum Einsatz: Sie bauen das Ammoniak des Urins ab. Übrig bleiben Nitrate als wichtige Nährstoffe für die Pflanzen.

Dieser Vorgang ist ein weiterer Forschungsschwerpunkt des Projekts: “Wir wollen sehen, ob man Pflanzen in kompakten Anlagen auch für das Luft-, Wasser- und Urinrecycling sinnvoll einsetzen kann”, erklärte Sebastian Strauch von der Uni Erlangen-Nürnberg. Etwa könnten sie bei der Säuberung des Abwassers in großen Städten oder auf Kreuzfahrtschiffen helfen.

Ein Jahr lang sollen die Paradeiser im Weltall wachsen. Die Fortschritte filmen 32 Kameras. Das Projekt beläuft sich auf Kosten im zweistelligen Millionenbereich.

  • VIENNA.AT
  • Chronik
  • Forscher planen Paradeiserzucht im Weltall
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen