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Forscher nutzen Bier zur Krebsforschung – Ein wissenschaftlicher Durchbruch?

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In einer aktuellen Studie haben Forscher herausgefunden, dass Bierhefe eine Schlüsselrolle bei der Erforschung von zellulären Anpassungen an Nährstoffmangel spielen kann – ein Mechanismus, der auch für die Krebsforschung relevant ist.

Unglaublich, aber wahr: Bier könnte der Wissenschaft helfen, den Kampf gegen Krebs zu gewinnen. Forscher haben herausgefunden, dass Bierhefe eine entscheidende Rolle spielt, wenn es um das Überleben von Zellen unter extremem Stress geht – und das ist auch für die Krebsforschung enorm wichtig.

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Eine internationale Forschergruppe unter Leitung von Olivier Gemin vom EMBL in Heidelberg und Ahmad Jomaa von der University of Virginia hat in einer bahnbrechenden Studie entdeckt, dass die in der Bierherstellung verwendete Hefe Zellen dabei unterstützt, sich an Nährstoffmangel anzupassen. Diese Erkenntnisse könnten auch neue Wege im Kampf gegen Krebs eröffnen!

Ribosomen schlafen ein – aber retten Leben!

Das Geheimnis? Wenn Zellen keinen Zucker mehr haben, stoppen sie ihre Produktion von Proteinen und versetzen sich in einen „Winterschlaf“. Die sogenannten Ribosomen, die normalerweise unermüdlich Proteine herstellen, schalten auf Sparflamme – und genau das könnte der Schlüssel zum Überleben von Krebszellen sein!

„Unsere Forschung zeigt, dass Ribosomen aufhören zu arbeiten und an die Mitochondrien binden, wenn die Nährstoffe knapp werden“, sagt Studienautor Ahmad Jomaa. Diese Bindung wird durch ein spezielles Protein vermittelt und könnte auch bei der Behandlung von Krebs eine Rolle spielen.

Mitochondrien – die geheimen Helfer

Die Mitochondrien, die Kraftwerke der Zelle, spielen dabei eine entscheidende Rolle: Sie fangen die inaktiven Ribosomen auf und halten die Zelle damit am Leben. Und das Beste daran? Diese Überlebensstrategie funktioniert auch, wenn die Mitochondrien intakt bleiben – sie müssen sich nicht einmal zerteilen, um zu helfen!

Diese Entdeckung könnte die Krebsforschung revolutionieren: Zellen, die lernen, mit Nährstoffmangel umzugehen, könnten den Schlüssel für neue Behandlungen liefern. „Die Erkenntnisse, die wir hier mit Bierhefe gewonnen haben, sind unglaublich wichtig für das Verständnis, wie Zellen in extremen Situationen überleben“, so Jomaa.

Also: Bier trinken gegen Krebs?

Naja, ganz so einfach ist es dann doch nicht. Die Forscher haben zwar Bierhefe verwendet, um diese bahnbrechenden Erkenntnisse zu gewinnen, aber das heißt nicht, dass ein kühles Bier direkt gegen Krebs hilft.

(VOL.AT)

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