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Forscher entdecken riesiges Wasserreservoir 700 Kilometer unter der Erde

Wissenschaftler entdeckten mithilfe seismischer Messungen ein gewaltiges Wasserreservoir im Erdmantel – rund 700 Kilometer unter der Erdoberfläche.
Wissenschaftler entdeckten mithilfe seismischer Messungen ein gewaltiges Wasserreservoir im Erdmantel – rund 700 Kilometer unter der Erdoberfläche. ©Canva/Symbolbild
US-Geowissenschafter haben Hinweise auf ein bislang unbekanntes Wasservorkommen rund 700 Kilometer unter der Erdoberfläche entdeckt. Die Entdeckung könnte den bisherigen Blick auf den globalen Wasserkreislauf grundlegend verändern.

Eine internationale Forschungsgruppe stieß bei der Analyse seismischer Wellen auf eine Struktur im sogenannten Übergangsbereich des Erdmantels, die auf gebundenes Wasser in großen Mengen hindeutet. Das Reservoir liegt in einer Tiefe zwischen 410 und 660 Kilometern und ist vermutlich an Mineralien im Gestein gebunden – nicht als freies Wasser, sondern chemisch eingebunden.

Wasserkreislauf reicht bis tief in den Erdmantel

"Der Wasserkreislauf umfasst mehr als nur das, was an der Oberfläche zirkuliert. Er reicht bis in den Erdmantel", erklärten die Forscher in ihrer Studie. Bisher galt der Wasserkreislauf als rein oberflächliches Phänomen zwischen Atmosphäre, Ozeanen und Festland. Die neue Erkenntnis erweitert dieses Verständnis erheblich.

Größter Wasserspeicher der Erde?

Den Berechnungen zufolge könnte es sich bei dem Vorkommen um das größte Wasserreservoir des Planeten handeln – möglicherweise größer als alle bekannten Meere, Flüsse und Seen zusammen. Die Struktur wurde durch die Auswertung von Erdbebenwellen identifiziert, die beim Durchqueren unterschiedlicher Erdschichten ihre Geschwindigkeit verändern. Dieses Verhalten lieferte den Forschern den entscheidenden Hinweis.

Relevanz für Vulkane und Erdbeben

Das Tiefenwasser könnte eine zentrale Rolle bei geologischen Prozessen wie Vulkanausbrüchen oder Erdbeben spielen. Diese Prozesse sind eng mit den Bedingungen im Erdmantel verknüpft – die neu entdeckte Wassermenge könnte damit direkte Auswirkungen auf Phänomene an der Erdoberfläche haben.

Die Entdeckung ist ein weiterer Beleg für die Komplexität des Systems Erde – und für das Zusammenspiel zwischen Oberfläche und innerem Aufbau unseres Planeten.

(VOL.AT)

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