Wissenschaft erfahren Forschen kann jeder, der sich mit einem bestimmten Thema auseinander setzen will und eine Portion Neugier und Hartnäckigkeit mitbringt. Die konkreten Interessenslagen und Ausgangssituationen der Teilnehmenden können dabei breit und unterschiedlich sein. Gleich sind einige grundsätzliche Überlegungen: Wo genau findet man Informationen zur eigenen Fragestellung, was findet man in einem Archiv, wie vertrauensvoll ist das Internet als Quelle, was passiert in einem Labor, wie werden die Erkenntnisse systematisiert?
In einsemestrigen Forschungswerkstätten zu vielfältigen Themen machen sich die TeilnehmerInnen mit Inhalten, Theorie und Methode vertraut und werden bei ihrer eigenen Forschungsarbeit von erfahrenen WissenschafterInnen unterstützt. So kann die Entstehung von wissenschaftlichem Wissen in greifbaren Forschungssituationen nachvollzogen werden.
Exkursionen in die Forschung
Praxisnahe Exkursionen in die Forschung vertiefen die theoretischen Grundlagen. Sowohl Forschungsprozess, als auch Forschungsergebnisse sind auf der Webseite http://www.myresearch.cc zugänglich.
Die vielfältigen Themenfelder der myResearch Forschungswerkstätten kommen aus dem Bereich der Sozial-, Geistes- und Kulturwissenschaften, z.B. Rückverfolgung enteigneter Kunst, Stadtteilgeschichte, oder Statistik, ebenso wie aus den Bereichen der Naturwissenschaften und der Technikforschung (Benutzungsfreundlichkeit von Alltagsgegenständen und Software, Genetik, Ernährung). Was Gegenstand der eigenen Forschung wird, soll den individuellen Interessen der TeilnehmerInnen entspringen.
Die Idee hinter myResearch
Die Idee zu myResearch geht von einigen grundlegenden Überlegungen in Bezug auf Wissenschaft und Gesellschaft aus. Die Nachvollziehbarkeit der Forschungspraxis ist für Außenstehende oft nicht ersichtlich und der Entstehungszusammenhang der Forschungsergebnisse bleibt häufig unklar. Hier drängen sich wesentliche Fragen auf: Wie funktioniert Forschung überhaupt? Was sind die Regeln, nach denen wissenschaftliches Wissen hergestellt wird? Und nicht zuletzt: Wer wird mit Forschungsaufträgen betraut und mit welchem Ziel? Welche Relevanz haben die Ergebnisse für die Öffentlichkeit? Diesen Fragestellungen geht das Projekt myResearch anhand konkreter und praktischer Einführungen in das wissenschaftliche Forschen und durch das selbstständige Erproben und Ausprobieren von Forschung nach.
myResearch startet im März mit myResearch Technik, an der Volkshochschule Meidling mit der Frage: Warum funktioniert das nicht? Wissenschaftliche Erprobungen der Benutzungsfreundlichkeit von Produkten.
Mit dieser praktischen Einführung in die Usabilityforschung, setzen sich die interessierten TeilnehmerInnen damit auseinander, warum manche Geräte, Bedienungsanleitungen, Softwareprogramme oder Verkehrsleitsysteme einfach zu benutzen sind und manche nicht, sowie damit, was berücksichtigt werden muss, damit sie für unterschiedliche NutzerInnen funktionieren.
In der Werkstätte werden die TeilnehmerInnen mittels Vorträgen sowie über das Arbeiten in Kleingruppen mit dem thematischen Feld der Usabilityforschung vertraut gemacht und dabei unterstützt, selbst ein Forschungsprojekt zu entwickeln.
myResearch Geschichte: Spuren des Raubes
Ebenfalls im März beginnt myResearch Geschichte im Volksbildungshaus Urania mit dem Thema: Spuren des Raubes. Wissenschaftliche Recherchen zu in der NS-Zeit enteigneten Objekte, das eine praktische Einführung in die Provenienzforschung bietet.
Während des Nationalsozialistischen Regimes in Österreich wurden unzählige Kunstwerke von ihren BesitzerInnen geraubt bzw. enteignet. Die Arbeit der Provenienzforschung die Dokumentation der Herkunft und des Besitzes eines Kunstwerkes ähnelt einer historisch- detektivischen Recherchetätigkeit.
Die Teilnehmenden werden mittels Vorträgen sowie über das Arbeiten in Kleingruppen mit dem thematischen Feld der Provenienzforschung vertraut gemacht und unterstützt, selbst ein Forschungsprojekt zu entwickeln.
myResearch ist ein Projekt von science communications research und Die Wiener Volkshochschulen GmbH, gefördert durch Mittel des Zentrums für Innovation und Technologie. Weitere Infos unter: http://www.myresearch.cc oder unter der Telefonnummer +43 1 585 60 69-31 (Montag, 14.00-15.30 Uhr und Donnerstag, 9.00-11.00 Uhr).