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Football: Österreich gewinnt B-Europameisterschaft!

©expa/Haumer
Feierlaune in Kärnten: Mit einem klaren 42:0-Sieg im Finale der B-Europameisterschaft in Wolfsberg sicherten sich Österreichs Footballer den Aufstieg in die A-Gruppe.
Bilder: EM-Finale in Wolfsberg

Pünktlich zu Beginn des EM-Finalspiels Österreich gegen Dänemark öffnete der Kärntner Abendhimmel seine Schleusen – es regnete in Strömen, neben dem Spielfeld blitzte und donnerte es. Die Referees unterbrachen die Partie nach nur zwei Spielminuten, die Spieler mussten das Feld wieder verlassen.

Nach etwa dreißig Minuten wetterbedingter Pause ging es weiter. Gleich mit dem ersten Ballbesitz gelang den Österreichern der erste Touchdown. Ein weiter Pass von Quarterback Chris Gross wurde von Michael Starzengruber in der Endzone aus der Luft gepflückt. Peter Kramberger verwertete den anschließenden Kick – 7:0 für Österreich nach dem ersten Viertel.

Bei extrem schwierigen Verhältnissen setzten die Dänen auf kurze Pässe; das heimische Team versuchte meist per Laufspiel zum Erfolg zu kommen. So lief Dragons-Runningback Andrej Kliman durch die gegnerische Abwehr wie durch dänische Butter und erzielte den zweiten Touchdown für Österreich zum 14:0 kurz vor der Pause.

Die Österreicher kamen mit Verve aus den Kabinen: Unmittelbar nach der Pause fand Kliman erneut eine Lücke in der dänischen Abwehr und erzielte seinen zweiten Touchdown – 21:0.

Die Dänen fanden nun kaum mehr ein Mittel gegen die starke physische Präsenz des AFBÖ-Teams. Die Löcher in der Abwehr wurden größer, Runningback Kliman bedankte sich mit seinem dritten Lauf in die Endzone – 28:0. Wenig später war es Klimans Runningback-Kollege Mario Nerad, der sich in die Scoreliste eintragen konnte. Der Grazer erlief das 35:0.

Trotz der klaren Führung steckten die Österreicher vor heimischem Publikum auch im letzten Viertel nicht zurück. Erneut war es Nerad, der das 42:0 erlief. Und – endlich aus Sicht der Dänen – brachte AFBÖ-Headcoach Rick Rhoades seine Back-Ups ins Spiel. Am Resultat änderte sich nichts mehr.

Der eindrucksvolle Sieg bei der Heim-EM bedeutet: Aufstieg in die A-Gruppe und damit ein Duell gegen Gastgeber Deutschland im Eröffnungsspiel der A-EM 2010! Rechtzeitig vor der Heim-Weltmeisterschaft 2011 ist auch Österreichs Nationalteam im Kreis der stärksten Teams Europas.

Das rotweißrote Team hat sich bei der EM in eindrucksvoller Form präsentiert und in der Vorrunde die Gegner Italien sowie Spanien regelrecht demontiert. Im Finale war dann auch für die cleveren, aber athletisch unterlegenen Dänen nichts zu holen.

Der sportliche Erfolg des Teams im netten Wolfsberger Stadion machte auch kleine organisatorische Fehler für das Publikum mehr als wett. Selbst als die Stadion-Gastronomie bereits kurz nach der Halbzeit nur mehr trockene Semmeln anbieten konnte, tat es der Stimmung keinen Abbruch. Das Publikum sang “Deutschland, wir kommen”. Es wurde gefeiert!
 
B-EM, Finale
Österreich – Dänemark 42:0 (14:0)
Lavanttal-Arena, Wolfsberg
Touchdowns: Starzengruber, Kliman (3), Nerad (2)

Stimmen aus Wolfsberg:

Andrej Kliman (Runningback, Final-MVP mit drei Touchdowns): “Die O-Line war heute phantastisch, hat Riesen-Löcher für mich aufgeblockt. Die Dänen hatten eigentlich keine Chance gegen unsere Box. Das hat Spaß gemacht! Der feuchte Boden war kein großer Faktor, der Rasen war in sehr gutem Zustand.
Die starke Defense gibt einem als Offense-Spieler ein gutes Gefühl. Es hat mir großen Spaß gemacht, der Defense von draußen zuzusehen.

In der A-EM wird es schwieriger für uns, weil das footballerische Niveau höher ist. Aber wir sind durch diese EM eingespielter, kennen uns schon besser. Bei diesem Turnier waren die Gegner entweder footballerisch oder körperlich schwächer. Vom Deutschland-Spiel träumt jeder von uns. Bis dahin haben wir in der Offense noch viel zu tun, die Defense klappt ja bereits ganz gut. Ich glaube, dass wir dort gut mithalten können. Wir haben die Qualität, um Deutschland zu besiegen.

Die Coaches sind ein eingeschworenes Team, es war nie ein Thema, von welchem Team sie kommen. Das ist alles sehr professionell abgelaufen. Es bringt einen selbst weiter, wenn man immer wieder andere Coaches hat – jeder erklärt anders.

Die MVP-Trophäe kommt ganz oben in meine Vitrine. Da sind schon ein paar drin, zum Beispiel von der Junioren-EM in Stockholm.

Roman Meklau (Tight End): “Ich war sehr froh, dass ich bei diesem Team dabei sein konnte. Es waren zwei der schönsten Wochen in meinem Leben. Jeder Einzelne passt vom Charakter sehr gut ins Team, es gibt keinen Star – der Star ist das Team. Die Leistung der Mannschaft war phänomenal. Drei Punkte konnten unsere Gegner machen – im ganzen Turnier!

Die Dänen haben brav gekämpft, aber sie hatten viele Juniorenspieler dabei. Sie haben sehr fair gespielt, aber man hat den körperlichen Unterschied bemerkt. Früher oder später werden sie auch in den A-Pool der besten Nationen aufsteigen.

Wir waren ein klein wenig nervös vor dem Finale, aber wer das nicht ist, der ist sowieso fehl am Platz. Dann gehst Du rein und weißt, alle kämpfen füreinander – Spielzug um Spielzug. Haute hat einfach alles funktioniert.

Die Coaches haben es uns so einfach gemacht wie möglich: Die Spielzüge waren Basics, dann haben sie sich in kürzester Zeit angesehen, welcher Spieler was bringen kann. Die Trainer haben teilweise bis tief in die Nacht hinein über Spielzüge gebrütet. Speziell Chris Calaycay als Defense-Coach wusste immer, welche Formation des Gegners wie zu beantworten war.

Das erste Ziel bei der A-EM 2010 wird sein, die Deutschen zu schlagen. Wir wollen sie für ihre Arroganz bestrafen. Ähnlich, wie wir es mit den Italienern gemacht haben. In dem Spiel wollte jeder einfach nur rein, Spielzug um Spielzug, und einen Italiener rausschießen.”

Martin Ucik

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