AA

Fünf Jahre Haft für Wiener Millionen-Betrüger

Bilderbox
Bilderbox
Nach wochenlanger Verhandlung ist nun im Wiener Straflandesgericht der Prozess um undurchsichtige Grundstücksgeschäfte zu Ende gegangen, bei denen ein Schaden von 19 Mio. Euro angerichtet wurde.

Der 33-jährige Haupttäter wurde von einem Schöffensenat wegen schweren gewerbsmäßigen Betrugs zu fünf Jahren Haft verurteilt. Er meldete dagegen Nichtigkeitsbeschwerde und Berufung an, die Entscheidung ist somit nicht rechtskräftig.

Der einstige Geschäftspartner des Mannes – die beiden hatten bis zur Pleite ihres Firmengeflechts im März 2004 Wohnbauprojekte zu lancieren versucht und dabei mehrere Großbanken “in beispielloser Weise” über den Tisch gezogen (Staatsanwalt) – wurde vom Betrug freigesprochen, da ihm kein vorsätzlich rechtswidriges Handeln nachgewiesen werden konnte. Der 35-Jährige fasste nach dem Finanzstrafgesetz lediglich eine Geldstrafe aus, die er akzeptierte.

Eine mitangeklagte Rechtsanwältin wurde rechtskräftig zu drei Jahren bedingt verurteilt. Sie hatte als Treuhänderin fungiert und hätte die von den Käufern übernommenen Gelder den angeklagten Geschäftsmännern erst nach Löschung bestehender Pfandrechte ausbezahlen dürfen. Die 68-Jährige hielt sich jedoch nicht daran, so dass die Gläubigerbanken nachrangig ins Grundbuch kamen und ihre Zugriffsrechte auf die belasteten Liegenschaften damit faktisch wertlos waren.

Der Haupttäter – vierfach vorbestraft, in Folge seiner Schulden bis aufs Existenzminimum gepfändet, dennoch nach wie vor Porsche-Fahrer – hatte laut Anklage Grundstücke zum Schein gekauft oder bereits verkaufte Liegenschaften unter teils falscher Identität erworben. Seine Projekte finanzierte er großteils “auf Kredit”, wobei er sich laut Staatsanwalt bewusst mit einem “Dschungel an Firmen” umgab.

Vom Firmenkonto soll er in weiterer Folge 3,5 Mio. Euro behoben und für unbekannte Zwecke, jedenfalls aber für sich, verwendet haben. “Ich habe mir nichts entnommen privat! Das sind Behebungen! Ich hab’ damit für die Firma bezahlt”, hatte der 33-Jährige auch diesen Anklagepunkt bestritten.

  • VIENNA.AT
  • Wien
  • Wien - 8. Bezirk
  • Fünf Jahre Haft für Wiener Millionen-Betrüger
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen