Flugzeug-Besetzung in Brüssel beendet

Die rund 60 iranischstämmigen Demonstranten verließen gegen 04.30 Uhr die Maschine und wurden zur Feststellung ihrer Personalien vorläufig festgenommen, wie Polizeisprecherin Els Cleemput mitteilte. Lediglich fünf von ihnen weigerten sich, ihre Sitze zu verlassen, und mussten von Polizisten von Bord getragen werden. Die Exil-Iraner hatten eine schriftliche Zusicherung der EU gefordert, ihre Beziehungen zum Regime in Teheran abzubrechen.

Die Deutsche Lufthansa bestätigte das friedliche Ende der in Belgien bisher beispiellosen Aktion. „Die Maschine ist evakuiert“, sagte eine Sprecherin. Die von den belgischen Behörden geführten Verhandlungen mit den Flugzeugbesetzern waren zuvor ergebnislos geblieben. Auch ein Ultimatum hatte sie nicht zum Aufgeben gebracht, berichtete der Rundfunk.

Auf Anweisung von Innenminister Patrick Dewael wurde die Lufthansa-Maschine dann in der Nacht vom Terminal weg an einen isolierten Standort gezogen, wo die Polizei mit etwa 90 Beamten eingriff. Die an der Protestaktion nicht beteiligten Passagiere und die Crew hatten das Flugzeug schon am Nachmittag ohne Zwischenfälle verlassen.

Die iranischen Monarchisten, darunter Frauen und Kinder, hatten sich nach der Landung am Donnerstagnachmittag geweigert, die aus Frankfurt kommende Maschine auf dem Brüsseler Flughafen zu verlassen. Eigenen Angaben zufolge traten sie auch in einen Hungerstreik. „Wir werden hier nicht weggehen, bis wir sterben und sie unsere Leichen aus dem Flugzeug tragen“, sagte einer der Iraner am Telefon. Einige seien bereits krank, „weil wir uns weigern zu essen und zu trinken“. Eine Polizeisprecherin sagte dagegen, die Iraner hätten am Abend im Flugzeug Nahrung zu sich genommen.

Mit ihrer Aktion wollte die Gruppe namens „Anjoman-i Padeshahi Iran“ EU und USA zu einem Ende jeglicher Unterstützung für das Regime in Teheran bewegen. Ziel sei ein Sturz des Mullah-Systems im Iran, sagte einer der Besetzer.