Einen entsprechenden Bericht des “Kurier” bestätigte Markus Pohanka, Sprecher der Flugsicherung Austro Control, der APA. Die Störung habe rund 25 Minuten gedauert, einige Flugzeuge waren nicht mehr auf dem Radarschirm zu sehen.
Ausfälle auch im benachbarten Luftraum
Die “Positionsdaten wurden per Funkkontakt ausgetauscht”, sagte Pohanka. Probleme habe es auch im benachbarten Luftraum gegeben, Ausfälle wurden von den Flugsicherungen in Deutschland, Tschechien, Ungarn und der Slowakei registriert.
Ursache für den Ausfall könnte eine NATO-Übung in Ungarn gewesen sein. Die Überprüfung der Systeme der Austro Control habe ergeben, dass diese einwandfrei funktioniert haben.
Position der Flugzeuge dennoch bekannt
Man habe trotz des Ausfalls “zu jedem Zeitpunkt gewusst, wo sich die Flugzeuge im österreichischem Luftraum befinden”, sagte Pohanka. Das Luftlagebild wurde durch den Sprechfunkkontakt ergänzt, zusätzliche Fluglotsen kamen zum Einsatz, die Sicherheitsabstände wurden vergrößert. “Die Sicherheit im österreichischem Luftraum war zu jedem Zeitpunkt gewährleistet.”
Luftsicherung: Ersatzverfahren treten in Kraft
Zudem gebe es für “jede nur denkbare Situation in der Flugsicherung entsprechende Ersatzverfahren”, sagte Pohanka. Das Bundesheer, das den militärischen Luftraum überwacht, war von dem Ausfall nicht betroffen. “Wir haben sowohl ein Primär- als auch ein Sekundärradar”, sagte Oberst Michael Bauer.
Das Primärradar kann Flugobjekte selbstständig orten. Die Austro Control arbeitet hingegen mit Sekundärradar. Dieses ist angewiesen auf ein Transpondersignal des Luftfahrzeuges, über das auch zusätzliche Informationen zur Identifizierung mitgesendet werden. Fehlt dieses Transpondersignal, wird das Flugzeug von einem Sekundärradar nicht bemerkt.
NATO-Übung in Ungarn Auslöser?
Laut “Kurier” wurde in Ungarn eine NATO-Übung für elektronische Kampfführung durchgeführt, bei der auch das Blockieren von Transpondern auf dem Übungsplan stand. Probleme mit dem Radar wurden jedenfalls auch aus mehreren NATO-Mitgliedsländern gemeldet. Betroffen war beispielsweise auch die Karlsruher Kontrollzentrale der Deutschen Flugsicherung (DFS), die weite Teile des oberen Luftraumes in Deutschland überwacht.
(apa/red)