Flugmodus rettet Akku – Alpenverein gibt wichtige Handy-Tipps

Auch wenn das Smartphone mittlerweile fixer Bestandteil jeder Bergtour ist: In alpinen Notlagen ist es nur dann hilfreich, wenn der Akku noch ausreichend geladen ist. Der Österreichische Alpenverein (ÖAV) rät daher zur umsichtigen Nutzung und gibt praktische Hinweise, wie das Handy im Gebirge möglichst lange einsatzbereit bleibt.
Kälte als Akkukiller
Schon auf 2000 Metern kann es selbst im Sommer empfindlich kühl werden – insbesondere in den frühen Morgenstunden. Für viele Smartphones beginnt bei Temperaturen unter zehn Grad Celsius das Akkuproblem: Die Leistung sinkt rapide, und das Gerät kann sich plötzlich ausschalten. Um das zu verhindern, empfiehlt der ÖAV, das Handy möglichst nahe am Körper zu tragen – sowohl tagsüber als auch nachts. Bei mehrtägigen Touren sollte dieser Aspekt besonders beachtet werden.

Kein Netz? Notruf geht trotzdem
In höheren Lagen ist Netzabdeckung nicht immer gewährleistet – je nach Anbieter kann der Empfang stark schwanken. Dennoch lässt sich in einer Notsituation fast immer Hilfe rufen: Über die europäische Notrufnummer 112 verbindet sich das Smartphone automatisch mit dem stärksten verfügbaren Netz, auch wenn der eigene Anbieter gerade keinen Empfang bietet. Wichtig: Diese Funktion funktioniert auch ohne aktive SIM-Karte.
Flugmodus statt Ausschalten
Um den Akku gezielt zu schonen, sollte das Handy im Flugmodus bleiben – besonders auf längeren oder mehrtägigen Touren. Der Vorteil: Das Gerät kann bei Bedarf sofort reaktiviert werden. Peter Neuner-Knabl, Pressesprecher des ÖAV, erklärt auf STANDARD-Nachfrage: "Der Flugmodus sollte immer dem kompletten Ausschalten vorgezogen werden, um in Notfällen schneller reagieren zu können."
Zur Grundausstattung jeder Tour gehören außerdem eine vollständig geladene Powerbank oder – bei kompatiblen Geräten – Ersatzakkus. Wer auf Hütten übernachtet, sollte das Gerät nicht unnötig aufladen, um die Ressourcen vor Ort zu schonen.
Wenn gar nichts mehr geht: Das Alpine Notsignal
Falls kein Mobilfunknetz verfügbar ist und keine Hilfe geholt werden kann, gilt im gesamten Alpenraum das sogenannte Alpine Notsignal. Dabei wird sechsmal pro Minute ein sicht- oder hörbares Zeichen gegeben, gefolgt von einer einminütigen Pause. Diese Abfolge wird so lange wiederholt, bis Hilfe eintrifft.

Hüttenkultur und Rücksichtnahme
Neben sicherheitstechnischen Tipps gibt der Alpenverein auch Empfehlungen für das soziale Miteinander in Berghütten. Der aktualisierte "Hüttenknigge" umfasst zehn Regeln für respektvolles Verhalten, darunter bewusstes Reisen mit öffentlichen Verkehrsmitteln, sparsamer Umgang mit Ressourcen sowie Müllvermeidung. Besonders wichtig: Das Handy soll außerhalb von Notsituationen bewusst zur Seite gelegt werden. "Handy weg, sich unterhalten und die Hütte zur handyfreien Zone machen", so Neuner-Knabl.

(VOL.AT)