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Flughafen Klagenfurt: Kapitalerhöhung beschlossen - jedoch nicht erledigt

Flughafen Klagenfurt: Kapitalerhöhung beschlossen, allerdings nicht erledigt
Flughafen Klagenfurt: Kapitalerhöhung beschlossen, allerdings nicht erledigt ©APA/ROBERT JAEGER (Symbolbild)
Am Montag ist von der Generalversammlung des mit Liquiditätsproblemen konfrontierten Flughafens Klagenfurt eine Kapitalerhöhung um 3,7 Mio. Euro beschlossen worden. Nachdem die Minderheitseigentümer ihre Anteile schon eingezahlt haben, verknüpft Mehrheitseigentümer Lilihill seine Einzahlung nun mit einer Bedingung.

Nur wenn auf einen Rückkauf des Flughafens, die Call Option für 2022, verzichtet werde, werde das Geld fließen.

"Brauchen Planungssicherheit und Klarheit"

"Wir brauchen Planungssicherheit und Klarheit", erklärte diesen Schritt Unternehmenssprecher Alexander Khaelss-Khaelssberg gegenüber der APA. Lilihill-Boss Franz Peter Orasch befürchtet offenbar, dass sein Anteil an der Kapitalerhöhung weg sein könnte, wenn das Land nachträglich die Call Option zieht. Dies wäre möglich, weil 2022 weniger als die vertraglich vereinbarten 100.000 Passagiere abgefertigt wurden.

Martin Payer von der Kärntner Beteiligungsverwaltung (K-BV) will auf keinen Fall auf die Call Option verzichten, wie er sagt. "Unfassbar aus meiner Sicht" sei das Vorgehen des Mehrheitseigentümers. Zuerst habe man darauf gedrängt, die Kapitalerhöhung so schnell wie möglich einzuzahlen, weil sonst die Zahlungsunfähigkeit drohe, dann zahle Lilihill selbst nicht ein und stelle die Forderung nach einem Verzicht auf die Call Option. Das Geld der Minderheitseigentümer sei bereits geflossen. Kommende Woche werde man die nötigen rechtlichen Schritte einleiten, meinte Payer.

Absage vonseiten der Regierung

Auch vonseiten der Regierung gibt es eine klare Absage zum Verzicht auf die Call-Option. Diese sei "im seinerzeit auch vom Mehrheitseigentümer unterschriebenen Vertrag zur Teilprivatisierung fixiert und wird das auch weiterhin bleiben", so Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ). Für ÖVP-Chef und Beteiligungsverwaltungsreferenten Martin Gruber sei es inakzeptabel dass der Mehrheitseigentümer Orasch "jetzt Bedingungen für die von ihm selbst geforderte Kapitalerhöhung stellt". Er gefährde damit den Flughafenbetrieb und die Arbeitsplätze. In das gleiche Horn stößt Gerhard Köfer. Aus der Sicht des Team Kärnten-Chefs stelle die Call-Option einen zentralen Sicherheitsmechanismus dar, den man zu jeder Zeit betätigen können müsse.

Lilihill möchte auch, dass die Generalversammlung einen Vertrag mit der in Gründung befindlichen Fluglinie Liliair zustimmt. Der Rahmenvertrag mit 15 Jahren Laufzeit brächte dem Flughafen eine Vorleistung von 1,7 Mio. Euro. Diese zusätzliche Liquidität brauche der Flughafen für notwendige Investitionen für den Start des Home Base Carriers Liliair, so Khaelss-Khaelssberg. Payer will den Vertrag in der Generalversammlung weiter blockieren. Darin enthalten sei nämlich ein Pönale von 3 Mio. Euro für den Fall, dass die vereinbarten Leistungen vom Flughafen nicht erbracht würden.

(APA/Red)

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