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Flug QZ8501: Trümmerfeld im Meer entdeckt - drei Leichen geborgen

Einige Hinweise, aber noch nichts Greifbares
Einige Hinweise, aber noch nichts Greifbares
Zwei Tage nach dem Verschwinden von Flug QZ8051 haben sich die schlimmsten Befürchtungen der Angehörigen der 162 Insassen bewahrheitet: Einsatzkräfte bargen am Dienstag vor der indonesischen Insel Borneo drei Leichen aus dem Meer, die Suchflugzeuge hatten zuvor Trümmerteile und den Umriss eines Flugzeugs am Meeresboden gesichtet. In Surabaya brachen Angehörige in Tränen aus. Was ist passiert? Die letzten Worte des Piloten legen keinen Alarm nahe.
Familie verpasste Abflug
Suche nach QZ8501: Ölspur entdeckt
QZ8501 mit 162 Menschen verschollen

Auf der Suche nach dem vermissten Air-Asia-Flugzeug hat die indonesische Luftwaffe im Meer ein Trümmerfeld und Leichen entdeckt. “Wir sind zu 95 Prozent sicher, dass es sich um Teile der AirAsia-Maschine handelt”, sagte der Chef der Rettungskräfte, Bambang Sulistyo, am Dienstag. Flug QZ8501 mit 162 Menschen an Bord war am Sonntag zwischen Surabaya in Indonesien und Singapur vom Radar verschwunden.

Bisher drei Tote aus Meer geborgen

Die Besatzung des Kriegsschiffs “Bung Tomo” habe drei Todesopfer aus dem Meer gezogen, die Bergungsarbeiten seien in vollem Gange. Die Leichen zweier Frauen und eines Mannes seien an Bord des Kriegsschiffes “Bung Tomo” gebracht worden, sagte Behördenchef Bambang Soelistyo am Dienstag in Jakarta. Ein Marinesprecher hatte die Zahl der geborgenen Todesopfer zuvor mit mindestens 40 angegeben. Später sagte er, es habe sich um eine Kommunikationspanne bei der Übermittlung der Daten über Funk gehandelt.

Suchflugzeuge hatten zuvor in der Java-See 160 Kilometer südwestlich von Pangkalan Bun auf der Insel Borneo Trümmerteile wie eine Einstiegstür und eine Tür des Frachtdecks gesichtet. Zudem entdeckte die Besatzung einer Luftwaffen-Maschine am Meeresboden einen “Schatten” in den Umrissen eines Flugzeugs.

Nach Angaben des Chefs der indonesischen Rettungsdienste, Bambang Soelistyo, sollten sämtliche Suchmannschaften zur Fundstelle verlegt werden. “Ihre Aufgabe ist es, alle Objekte und die Leichen von Passagieren zu bergen”, sagte er. Sie sollten nach Pangkalan Bun gebracht werden, wo sich der nächstgelegene Flughafen befindet.

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Entsetzen, Schock und Trauer bei Angehörigen

In Surabaya, wo die Maschine der malaysischen Fluggesellschaft AirAsia Sonntag früh gestartet war und Angehörigen der Insassen seit Sonntag ausgeharrt hatten, spielten sich angesichts der Unglücksnachricht dramatische Szenen ab. Viele hatten bis zuletzt auf ein Wunder gehofft. Angehörige weinten, mindestens zwei Menschen brachen ohnmächtig zusammen und mussten aus dem Saal getragen werden, als in einer Liveübertragung der Pressekonferenz Videoaufnahmen gezeigt wurden, die eine auf dem Wasser treibende Leiche zeigten.

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AP ©AP

AirAsia-Chef Tony Fernandes sprach den Familien sein Beileid aus. “Mein Herz ist voller Trauer für alle vom QZ8501-Unglück betroffenen Familien”, schrieb er auf Twitter. “Worte können nicht ausdrücken, wie sehr es mir leidtut.”

162 Menschen an Bord von Unglücksmaschine

Flug QZ8501 war am Sonntagmorgen mit 162 Menschen an Bord in Richtung Singapur gestartet. Die malaysische Maschine verschwand kurz nach dem Abheben vom Radar, seitdem fehlt von ihr jede Spur. Die indonesischen Behörden vermuten, dass das Flugzeug ins Meer stürzte . An der Suche nach dem Airbus beteiligen sich Schiffe und Flugzeuge aus Indonesien, Australien, Singapur und Malaysia. Bereits am Montag hatten die Suchmannschaften Objekte im Meer entdeckt, diese gehörten aber nicht zu dem vermissten Flugzeug.

Gewitterfront: Pilot bat um Kursänderung

Der Pilot des Airbus A320 hatte eine Gewitterfront gemeldet und um Kursänderung gebeten, bevor der Radarkontakt abbrach. Gewitter sind allerdings in dieser Jahreszeit üblich in der Region, und sie sind normalerweise keine Gefahr für Flugzeuge. Mindestens sechs weitere Maschinen waren in unmittelbarer Nähe und flogen ohne Probleme zu ihren Zielen.

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Die letzten Worte des Piloten

Ermittler legten zudem Details der letzten Kommunikation mit dem Piloten vor. Danach bat der Kapitän um 6.12 Uhr um eine Kursänderung nach links, um einen Sturm zu umfliegen. Dies sei genehmigt worden, und die Maschine sei sieben Meilen nach links geflogen, berichtete die “Jakarta Post” unter Berufung auf den Sicherheitsdirektor der Flugsicherung “AirNav Indonesia”, Wisnu Darjono.

Kurz darauf habe der Pilot um Genehmigung gebeten, höher zu fliegen. “Wie hoch?”, fragten die Fluglotsen nach diesen Angaben. “38.000 Fuß”, seien die letzten Worte des Piloten gewesen. Dies wurde wegen hohen Verkehrsaufkommens nicht sofort genehmigt. Als die Genehmigung zu einer Steigung auf zunächst 34 000 Fuß um 06.14 Uhr übermittelt wurde, habe Flug QZ8501 nicht mehr geantwortet.

Heuer dritter Absturz einer malaysischen Maschine

Es ist bereits der dritte Absturz einer malaysischen Maschine in diesem Jahr. Im März war Malaysia-Airlines-Flug MH370 auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking mit 239 Menschen an Bord spurlos verschwunden. Die Maschine stürzte vermutlich im südlichen Indischen Ozean ab, sie wurde aber nie gefunden. Im Juli wurde Flug MH17 von Amsterdam nach Kuala Lumpur mit 298 Menschen an Bord über dem umkämpften Osten der Ukraine vermutlich abgeschossen.

(APA/dpa/red)

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