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Flüchtlingslager von Ärzte ohne Grenzen am Karlsplatz

Bis zum 7. Oktober kann auf dem Karlsplatz ein Flüchtlingsoktober von Ärzte ohne Grenzen besichtigt werden.
Bis zum 7. Oktober kann auf dem Karlsplatz ein Flüchtlingsoktober von Ärzte ohne Grenzen besichtigt werden. ©APA/ Roland Schlager
Vor der Karlskirche wurde von Ärzte ohne Grenzen ein komplett ausgestattetes Flüchtlingslager aufgeschlagen. Dort kann man noch bis zum 7. Oktober bei freiem Eintritt die Wanderausstellung "Leben auf der Flucht" besichtigen.
Flüchtlingslager am Karlsplatz

Eröffnet wurde das Lager am Mittwoch von Reinhard Dörflinger, Präsident der Ärzte ohne Grenzen Österreich, und Kabarettist Dirk Stermann, Schirmherr der Ausstellung. “Ich lese immer den Jahresbericht, das sind dann unglaublich viele Zahlen, Mengen an Menschen denen geholfen wird, unglaublich viele Krankheiten. Es für mich dann total großartig, Menschen kennenzulernen, die tatsächlich vor Ort arbeiten”, sagte Stermann.

 Ärzte ohne Grenzen weltweit im Einsatz

43 Millionen Menschen sind derzeit weltweit auf der Flucht. Für Ärzte ohne Grenzen liegt der aktuelle Schwerpunkt im Südsudan, wo ein klassisches Flüchtlingslager von der Organisation betreut wird, berichtete Dörflinger, der seit 1979 in mehreren Lagern im Einsatz war. 165.000 Menschen sind dort vor den Kämpfen im Sudan geflohen und leben unter prekären Lebensbedingungen: “Unsere Teams kämpfen täglich darum, diesen Menschen das Überleben zu ermöglichen.”

 Die Betreuung in den medizinischen Stationen sei umfassend und reiche von chirurgischer bis zur psychologischen Betreuung: “Hier finden Sie alles, was auch im Südsudan aufgebaut wurde: Von der Wasseraufbereitung bis zur Grundversorgung, von der Pediatrie bis zum Kaiserschnitt, von der psychischen Betreuung vom Posttrauma bis zur Masernimpfung.”

Führungen im Flüchtlingslager am Karlsplatz

Über den Ablauf des Lageralltags informieren Mitglieder der Hilfsorganisation, die selbst Einsätze erlebt haben, in Führungen. Am Karlsplatz stehen unter anderem ein Cholera-Versorgungszelt, eine Trinkwasserstelle, ein Aufnahmezelt für unterernährte Kinder und drei Wohnzelte, in denen sieben bis 15 Menschen auf kleinstem Raum Platz zum Schlafen finden. Nicht alle Einsätze der Ärzte ohne Grenzen sehen genau so aus, berichtet Dörflinger. “Ich war selbst vor kurzem im Libanon, wo syrische Flüchtlinge betreut werden”. Dort würden keine Zelte stehen, stattdessen gebe es mobile Hilfe. Rund um die Ausstellung finden im Rahmen der “Langen Woche der Flucht” zahlreiche Veranstaltungen statt, am 28. September begeht das UN-Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR) den “Langen Tag der Flucht” in Wien, Niederösterreich und Burgenland.(APA)

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