Flüchtlinge riefen aus verschlossenem Zugwaggon per Handy Hilfe
Einer der acht afghanischen Flüchtlinge, die sich am Mittwoch offenbar in einer Notlage befanden, setzte per Mobiltelefon einen Hilferuf an eine Bekannte ab. Deutsche, ungarische und Wiener Polizisten rückten daraufhin zur Menschenrettung aus.
Illegale Migranten waren in Zugwaggon gefangen
Die Bekannte des Mannes hatte sich Hilfe suchend an die deutsche Botschaft in Budapest gewandt: In einem Zug aus Griechenland befänden sich, in einem verplombten Zugwaggon eingeschlossen, acht afghanische Migranten, die dringend Hilfe benötigten. Die Behörden ermittelten die drei infrage kommenden Züge, einer davon hatte am Wiener Nordwestbahnhof Endstation.
“Schlepper-Zug” tauchte in Ungarn auf
30 Beamte der Wiener Polizei und des Bundeskriminalamts (BK) rückten aus und identifizierten mithilfe der ÖBB den fraglichen Güterzug. Sieben Container wurden aufgebrochen und durchsucht, allerdings ohne Erfolg – tatsächlich wurde der “Schlepper-Zug” fast zeitgleich in Ungarn gefunden.
Die acht Migranten waren laut den ungarischen Behörden dehydriert, aber nicht in Lebensgefahr, sagte BK-Sprecher Mario Hejl. Die Hintermänner des Schleppversuchs sind unbekannt.
Schleppungen nicht selten
“Diese Containerschleppungen kommen oft vor”, berichtete Hejl. “Die Drahtzieher sind in diesen Fällen besonders skrupellos, denn meistens transportieren sie die Opfer in gefährlichen Behältnissen. Ihnen ist es egal, ob diese Personen Kälte oder Hitze ausgesetzt sind. Für die Schlepper steht nur der Profit im Vordergrund.”
(apa/red)