AA

Flüchtlinge - Doskozil weist Merkels Kritik zurück

Verteidigungsminister: Österreich könne nicht "Wartezone für hunderttausende Flüchtlinge" sein.
Verteidigungsminister: Österreich könne nicht "Wartezone für hunderttausende Flüchtlinge" sein. ©APA
Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ) weist die jüngste Kritik der deutschen Kanzlerin Angela Merkel an Österreichs Flüchtlingspolitik vehement zurück: Deutschland wolle offenbar die Balkan-Route wieder öffnen, Österreich werde damit zur Wartezone für hunderttausende Flüchtlinge - "das kann und darf Österreich nicht akzeptieren", sagte der Minister am Montag zur APA.
Berlin sieht sich bestätigt
Mazedonien: Flüchtlinge stürmen Grenze

Österreich habe im vergangenen Jahr 90.000 Asylwerber aufgenommen, “das ist pro Kopf mehr als Deutschland”, betonte Doskozil. In den kommenden Jahren werde man inklusive der 90.000 von 2015 insgesamt 217.000 Asylanträge zulassen. “Das schultert Österreich für Europa und auch für Deutschland”, erklärte der Minister.

Doskozil: Deutschland profitiert

Deutschland habe zwar formal keine Obergrenze, agiere aber seit Monaten mit Tageskontingenten und “profitiert derzeit massiv von den Grenzkontroll-Maßnahmen Österreichs und der Staaten auf der Balkan-Route”, merkte Doskozil an.

Österreich als “Asylwerber-Wartezone”?

Durch die deutschen Tageskontingente sei Österreich “Asylwerber-Wartezone für ganz Europa”. Wenn das Nachbarland meine, man habe keine Obergrenze, “dann sollte Deutschland die Flüchtlinge direkt aus Griechenland nach Deutschland holen”, forderte Doskozil. Eine europäische Lösung bedeute nämlich nicht, dass die Balkan-Route geöffnet und alle Flüchtlinge bis nach Mitteleuropa durchgewunken werden, erklärte der Minister. “Eine europäische Lösung heißt: Registrierung, Verteilung und Rückführung der Flüchtlinge von den EU-Außengrenzen aus.”

(APA)

  • VIENNA.AT
  • Politik
  • Flüchtlinge - Doskozil weist Merkels Kritik zurück
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen