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Flüchtlingsdrama bei Hainburg

Fünf Männer wollten mit Hilfe organisierter Schlepper nach Österreich und verunglückten in der eiskalten Donau bei Hainburg.

Der offenbar einzige Überlebende des Dramas, der 39-jährige Manor K. aus Sri Lanka, hat sich bis zu einem Wohnhaus in Hainburg geschleppt. Dort fand ihn der 42-jährige Landwirt Karl K. am Samstag gegen 7.00 Uhr im Garten vor seinem Haus liegen. Der Mann, der offenbar mit Hilfe einer organisierten Schlepperbande nach Österreich zu gelangen versucht hatte, war durchnässt, völlig erschöpft und schwer unterkühlt.

Nach seinen Angaben ist der Flüchtling von Sri Lanka über die Ukraine mit einem Flugzeug nach Ungarn gekommen, von dort gelangte er nach Preßburg in der Slowakei. Schlepper hätten ihn eine Nacht lang in einem Zimmer mit rund 30 anderen Asiaten untergebracht und am nächsten Tag in ein Boot auf der Donau gesetzt.

Am Freitagabend Manor K. und vier weitere Flüchtlinge, vermutlich drei Pakistani und ein Afghane, das Schlauchboot, mit dem sie den Grenzfluss Richtung Österreich überqueren wollten. Schon nach zehn Minuten Fahrt kippte das graue Gefährt etwa in der Mitte der Donau.

Manor K. konnte sich an einem treibenden Baumstamm festklammern. Nach einem verzweifelten Kampf im eiskalten Wasser gelangte er schließlich ans Ufer. Die Flugeinsatzstelle Meidling – die “Libelle” der Gendarmerie – und Soldaten suchten nach der Auffindung des Mannes nach den übrigen Bootsinsassen, bisher erfolglos. Die vier Männer dürften ertrunken sein.

Der Gerettete ist ins Krankenhaus Hainburg gebracht worden und wird dort behandelt. Bei seiner Einlieferung hatte er nur noch 31 Grad Körpertemperatur.

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