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Fluch der Karibik 4 (3D)

Die Quelle des ewigen Erfolgs: Charmantes Popcorn-Kino mit einem erneut großartigen Johnny Depp setzt in 3D die Segel - Ab 18. Mai im Kino.
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Düstere Gestalten, schöne Frauen und viel Seemannsgarn: Disneys Erfolgsrezept “Fluch der Karibik” ist mit einem neuen Aufguss zurück, bietet in der vierten Folge des Piratenabenteuers altbekannte Spektakel zwischen bunter Action, mystischen Geheimnissen und einem ewig tänzelndem Johnny Depp als Captain Jack Sparrow, nur dass diesmal alles in bildgewaltiger 3D-Technik passiert. “Pirates of the Caribbean – Fremde Gezeiten” knüpft damit ab Donnerstag (19. Mai) nahtlos an die ersten drei Kassenschlager an, überzeugt im Popcorn-Fach und lässt dennoch etwas konsterniert zurück.

Die Geschichte ist zwar gewohnt verschachtelt, aber letztlich doch einfach zuzuspitzen: Engländer, Spanier und unzählige Seeräuber sind auf der Suche nach dem sagenumwobenen Jungbrunnen. Jack Sparrow trifft dabei auf alte Feinde wie Barbossa (Geoffrey Rush) und lernt neue Widersacher kennen. Ian McShane darf als Blackbeard den aktuellen Oberfiesling geben, nur leider geht dieses Unterfangen ziemlich daneben: Schwarze Erscheinung, schwarze Seele – das war es aber auch schon von diesem Freibeuter der Meere, der vor keinem Gräuel zurückschreckt und dennoch nicht wirklich zum Fürchten ist.

Immerhin gibt es weitere Neuerungen: Orlando Bloom und Keira Knightley strichen die Segel, den weiblichen Hauptpart übernimmt bei der abenteuerlichen Suche nach der Quelle ewiger Jugend Oscar-Preisträgerin Penelope Cruz. Überzeugen kann sie dabei nicht und macht die von Knightley hinterlassene Lücke schmerzlich spürbar. Zu eindimensional und aufgesetzt bleibt ihr Charakter, Sparrows ehemalige Geliebte Anjelica, die sich zu Beginn mit Depp einen stark an den ersten Teil der Serie erinnernden Zweikampf liefern darf. Aber Selbstreferenzialität ist durchwegs ein Kennzeichen von Regisseur Rob Marshalls Umsetzung.

Der Macher von glatten (und auch an den Kassen einträchtigen) Hollywood-Blockbustern wie “Chicago” oder “Die Geisha” kann aber auch einen Johnny Depp nicht kleinkriegen: Dieser ist und bleibt das Herz und die Seele der Piratensaga, agiert gewohnt solide und kann seiner Figur dabei immer wieder die eine oder andere neue Nuance abgewinnen. Erleichtert wurde ihm das bei “Fremde Gezeiten” auch durch ein adaptiertes Erscheinungsbild. So sind etwa seine unzähligen Dreadlocks deutlich von der Sonne gezeichnet. Ebenfalls von der Zeit nicht verschont geblieben ist Barbossa, der durch Rushs grandioses Spiel wieder zu einem der Glanzlichter wird. Bitterböse und doch nachvollziehbar agiert der Pirat, der mit Blackbeard eine Rechnung offen hat.

Neben all diesen Bezügen, Beziehungen und Intrigen fehlt es keineswegs an Bombast. Da wird mit Pferden und Kutschen eine mittelalterliche Verfolgungsjagd in Londons Straßen inszeniert, werden Meerjungfrauen als teuflisch schöne und gefährliche Wesen der Tiefe mit Vampirzügen gezeigt und es wird gefochten, was die Schwerter hergeben. Auch die Ausstattung ist gewohnt detailverliebt, von der unheimlichen Zombiecrew Blackbeards bis zum britischen Königshaus und dessen leicht dümmlichen Vertretern oder dem neuerlichen Gastauftritt von Rolling Stones-Gitarrist Keith Richards als Jack Sparrows Vater.

Unterhaltsam ist das zu jeder Sekunde, überdenken sollte man die einzelnen Stränge der Geschichte allerdings nicht, stellen sich dabei doch so einige Ungereimtheiten ein. Dafür bekommt man leichte Actionkost mit toller Musik des mexikanischen Gitarrenduos Rodrigo y Gabriela, das Hans Zimmers aufgeblähten Score mit feinen Zwischentönen zu ergänzen weiß. Ein Spass für die ganze Familie und gemessen am bisherigen Erfolg und dem vorhersehbaren Klingeln der Kassen sicherlich nicht das letzte Abenteuer von Johnny Depp und Co. (Christoph Griessner/APA)

www.disney.de/pirates

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