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Fluc“-Betreiber planen Folgelokal

Fluc &copy www.fluc.at
Fluc &copy www.fluc.at
Bei "Lobbying in eigener Sache" präsentierten die Betreiber Pläne für das "Fluc_2"- "Fluc" schließt wegen Bahnhofsumbau am Praterstern im Februar - "Fluc_2" will "toten Stadtraum" nutzbar machen.

Die Betreiber der offenen und interdisziplinären Interaktionsplattform „Fluc“ am Wiener Praterstern, die ihre zwei Lokalitäten auf Grund der Neugestaltung des Bahnhofs Wien-Nord in den kommenden zwei Monaten aufgeben müssen, haben am Dienstag den Plan für ein Folgelokal vorgestellt. Das „Fluc_2“ soll in einer kaum frequentierten Fußgängerunterführung zwischen Bahnhof und Prater entstehen und diesen derzeit „als öffentliche Toilette genützten“ „toten Stadtraum“ wieder einer sinnvollen Verwendung zuführen, schilderten die Betreiber.

Fluc schließt am 26. Februar

Seit 1. Mai 2002 waren das „Fluc“ am Praterstern und die später hinzugekommene „Fluc Mensa“ Orte für verschiedenste Darbietungen von bildender Kunst bis zu über 250 Konzerten in den Bereichen Experimental- bis Unterhaltungsmusik. „Wir haben immer schon gewusst, dass wir wieder ausziehen müssen“, so Martin Wagner vom Verein “Ädy’na:moܓ, der das Fluc trägt. Nun wird der Auszug wegen der Neugestaltung des Bahnhofes schlagend: Mit 26. Februar schließt das Fluc, die Fluc Mensa folgt am 28. März. Heute luden die Betreiber zum „Lobbying in eigener Sache“ für den neuen Raum.

Elf Container mit einer übergreifenden Dachlandschaft sollen den Bahnhofs-seitigen Eingang der derzeit wenig genutzten Unterführung (eine zweite Passage in Richtung Prater Hauptallee ist bei weitem bekannter und mehr frequentiert) u-förmig säumen und ein oberirdisches Lokal bilden. Die Unterführung selbst soll durch schwenkbare Schleusentore für Konzerte temporär schalldicht gemacht werden können, jedoch ansonsten als öffentlicher Durchgang bestehen bleiben. Oberirdisch würden 163 Stehplätze für Veranstaltungen angeboten werden könne, in der Unterführung könnten maximal knapp 400 Menschen Platz finden. Nutzungen dieses „Stadtraumes, der sonst verloren gehen würde“ (so Architekt Klaus Stattmann), könnten von Musikdarbietungen über Modeschauen bis zu Tischfußballturnieren und Kegelabenden reichen, hoffen die Betreiber, die sich derzeit um Genehmigungen seitens der Stadt Wien bemühen.

Echos “prinzipiell positiv”

Die Echos der zuständigen Vertreter der Stadt Wien zur vorgeschlagenen Nutzung dieses „blinden Flecks in der Stadtlandschaft“ (Wagner) seien „prinzipiell positiv“ gewesen, obwohl die zahlreichen Zuständigkeitsbereiche auf dem Gelände des Pratersterns – immerhin eines der größten Städtebauprojekte Wiens – die Genehmigung des Projektes erschweren. Der Umbau würde nach derzeitiger Schätzung von Stattmann rund 250.000 bis 400.000 Euro kosten und nur ein bis zwei Monate dauern. Die Betreiber hoffen auf eine Drittel-Finanzierung durch eigene Mittel, die Stadt Wien und „weitere Förderungen“. Als möglicher Zeitpunkt der Wiedereröffnung wird der Herbst dieses Jahres angestrebt.

Die Nutzung eines Durchganges als „Fluc_2“ ist ein „Idealfall, wie man ein Lokal möglichst weit in den öffentlichen Raum hinausträgt“, so Wagner, der auf das „Fluc“-Konzept als „künstlerisches, öffentliches, soziales, politisches und interventionistisches Projekt“ verwies, in dem „Durchdringung von Räumen, Genres und Szenen“ eine wichtige Rolle spielte. Der Name „Fluc“ ist die Abkürzung für „Fluctuated Rooms“ („fluktuierte Räume“). Stattmann lieferte noch ein weiteres Argument für die Nutzung der Unterführung: „Auch das Zubetonieren kostet die Stadt Wien etwas“.

Ab Mai wird das „Fluc im Exil“ Veranstaltungen in verschiedenen Bezirken der Stadt auf die Beine stellen – „doch wir wollen nicht auf Dauerreise gehen“, betonte Wagner.
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