Demnach sollten zunächst 100 Mio. Dollar (70,3 Mio. Euro) Kapital der IAM von der Optimum Asset Management (OAM), der Firma Alamoutis, investiert werden. Das investierte Kapital sollte im Lauf der Zeit auf ein bis zwei Mrd. Dollar ansteigen. Dieses Kapital sollte teilweise von der International Asset Management (IAM) von Flöttl kommen, der größere Teil des Kapitals sollte von internationalen Investoren bereitgestellt werden. Außerdem sollte er, Alamouti, die IAM in gewisser Weise beraten.
Die Diskussion mit Elsner sei sehr allgemein gewesen, schilderte Alamouti sein einziges Treffen mit dem damaligen BAWAG-Chef. Für ihn sei die BAWAG einer von vielen möglichen institutionellen Investoren gewesen. Flöttl meinte dazu, die BAWAG hätte damals einer von vielen Investoren in dem geplanten Fonds sein sollen, der von Alamouti verwaltet werden sollte.
Laut Alamouti hatte Flöttl seine Meinung laufend geändert, ob der Name Flöttl für das Projekt nach außen genannt werden sollte oder nicht. Einmal habe “Wolfgang” gemeint, dass sein Name für einige Investoren nicht ansprechend gewesen wäre, weil er als “Hochrisiko-Investor” bekanntgewesen sei. Faktisch kam es aber gar nicht zur Zusammenarbeit mit Flöttl, erklärte Alamouti: So wurde weder Handel betrieben, noch habe er je Beratung geleistet. Die jährliche 2,5 Mio.-Dollar-Gebühr an ihn (Alamouti) entspreche der üblichen Verwaltungsgebühr für Hedge-Fonds zwischen einem und drei Prozent, also in dem Fall 2,5 Prozent von 100 Mio. Dollar.
Dass Flöttl keine Unterlagen für seine Verlustgeschäfte mit BAWAG-Geldern mehr hat, ist für den versierten Fondsmanager Alamouti kaum nachvollziehbar. Gerade bei Verlusten wolle man alle Unterlagen aufheben, um zu beweisen, dass die Verluste wirklich durch Handelsgeschäfte entstanden seien. Bei Verlusten verlangten Investoren nämlich immer eine Erklärung, in schweren Fällen müsse man auch Unterlagen vorlegen, berichtete der Hedgefonds-Manager, der jetzt bei Moore Europe Capital Management Ltd. in London arbeitet. Dass Flöttls Firma Ross Capital Management (RCM) bei einem Computer-Absturz alle Unterlagen verloren haben soll, wie es Flöttls Mitarbeiter David Worsfold vor Gericht als Zeuge ausgesagt hatte, das habe er selber nie von Worsfold gehört.
Flöttl verteidigte sich, die Kritik an den fehlenden Unterlagen sei berechtigt, aber die BAWAG habe von ihm nie Unterlagen über die Verluste verlangt. Als sein Büro in der Karibik geschlossen wurde, habe man die Unterlagen nicht behalten. Die Unterlagen zu den Geschäften in den Jahren 1999 und 2000 wolle er von den damaligen Geschäftspartnern holen und vorlegen, versicherte Flöttl.
Zu Beginn seiner Gespräche mit Flöttl habe dieser erklärt, er wolle durch ihn, Alamouti, disziplinierter investieren, erläuterte Alamouti in der Befragung durch den Anwalt von Elsner, Wolfgang Schubert. Damit seien Investitionen ohne Kapitalverlust gemeint, da er dafür in der Branche bekanntgewesen sei, betonte der iranisch-stämmige Hedge-Fonds-Manager.