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Flotte Finger: Let´s Tap Wii

Flotte Finger vonnöten: Neues Controllerprinzip.
Flotte Finger vonnöten: Neues Controllerprinzip. ©Waibel
Nintendo ist dafür bekannt, mit ihrer Hardware einen vollkommen neuen Zugang zum Spiel zu ermöglichen. Nebst Remote und Nunchuk liefert Sega nun einen vollkommen neuen Spielezugang: Mit den Fingern trommeln kann jeder.  

Während Nintendo mit dem Nunchuk und den Infrarotsensoren am TV bereits erfolgreich zeigt, dass nicht immer Knöpfe der Zugang zur Spielerfahrung sein müssen, Sony mit den Motion Sensoren im Pad baden gegangen ist und Microsft dank Project Natal von einer gänzlich Controller-losen Zukunft fantasiert, hält Sega ein gleichermaßen intuitives wie einfaches Prinzip der Steuerung eines Spiels parat. In Let´s Tap geht es darum, seine Spielfigur mittels Fingertrommeln auf einem geeigneten Gegenstand durch die Levels zu hetzen. Die Wii-Fernbedienung dient als Aufnehmer der Vibration und leitet die Impulse als Steuerkommandos an die Wii weiter. Selbst durch die Menüs scrollen kann man durch feine Fingertrommelkommandos auf die mitgelieferte Schachtel als Klangkörper.

Die Solo-Spielmodi unterteilen sich in “Trommelrennen”, “Immer im Takt”, “Stabile Blöcke”, “Sphäriker” und “Illustrator”. Beim Trommelrennen führt man seine Figur durch einen Hindernisparcours im Wettstreit gegen drei andere von der KI gesteuerte Charaktere. Leichtes Trommeln lässt den Spielcharakter rennen, durch etwas kräftigere Klopfimpulse springt das Männchen durchs Level. Auf den Hüpfer kommen in den Levels Hürden, Schwingseile, Trampoline und einiges mehr an Hindernissen zu. 16 Parcours warten im Solomodus auf Bewältigung und verlangen einiges an Fingerfertigkeit ab. Immer-im-Takt verlangt vom Spieler, im Takt zur Musik zu trommeln. Dieser Modus erinnert etwas an die Singstar Reihe auf der Playstation, nur dass hier nicht gesungen, sondern mit den Fingern getrommelt wird. Die Intensität und die Treffgenauigkeit entscheiden über Erfolg oder Misserfolg. Auch hier warten 16 Level auf Bewältigung.  

Der Stabile-Blöcke-Modus erinnert an Jenga: Es geht darum, durch vorsichtiges Trommeln einen Blockturm Block um Block zu demontieren, um schließlich die oben thronende Trophäe zu erreichen. Alchemist lässt Tetris-Fans jubeln: Durch geschicktes und gezieltes Weggetrommle einzelner Blöcke sollen drei oder mehr gleichfarbige Steine zusammengebracht und somit verschmolzen werden. Heraus kommen schmucke Bronzeblöcke, die sich mit der gleichen Methode versilbern lassen. Weiter geht’s über mehrere Edelmetalle bis zum ultimativen Ziel des Alchemisten – dem Diamantenblock. Fingerspitzengefühl ist aber im wahrsten Sinn des Wortes gefragt, wer zu forsch trommelt, bringt den Turm zum Einsturz.

Beim Sphäriker-Modus wartet wieder mehr Action auf den Spieler: Der Sphäriker ist eine Spielfigur, der durch leichtes oder starkes Trommeln auf Flughöhe gebracht wird, einem good old Sidescroller nicht unähnlich, mit Doppeltap schießt man auf  umherfliegende Meteoriten. Erinnerungen an einschlägige Automaten werden wach – denn im Endlosmodus lassen sich immer neue Rekorde aufstellen. Der Illustrator-Modus gibt kein spezifisches Ziel vor, sondern ist mehr eine Art Open World Umgebung. Diese reagiert unterschiedlich auf Trommeln:  Ein Feuerwerk über einer Stadt gefällig? Oder man lockt unterschiedliche Fische in einen Teich oder bekleckert eine Leinwand mit Tinte oder Farbe. Dieser Modus ist eher zum Ausspannen geeignet.  

Seine wahren Stärken spielt Let’s Tap jedoch im Mehrspielermodus aus. Als Partyspiel bietet Let’s Tap solide und spaßige Unterhaltung. Fünf Spielmodi lassen sich zu viert spielen. Gewisse Spielvarianten sind sogar nur im Mehrspielermodus verfügbar.

Wii-typisch glänzt Let´s Tap eher mit Inhalt als mit überwältigender Grafik. Mehr noch – der Titel wurde bewusst simpel gehalten – back to Minimalistics sozusagen. In Verbindung mit den zuweilen genialen Anleihen an Spieleklassiker alter Tage kommt hier eine ganz eigene Atmosphäre auf. Soundtechnisch wird der Titel mit einer Mischung aus unaufdringlichem Gedudel und treibenden Technobeats untermalt.

Fazit

Let’s Tap weiß mit seinem neuartigen Spielprinzip sehr zu überzeugen. Vor allem, wenn man bedenkt, dass erstmals ein Spielepublisher sich an eine neue originelle Umsetzung eines mit dem Nunchuk bereits bestehenden Eingabegerätes wagt. Mit großem Erfolg, kann resümierend gesagt werden. Let´s Tap macht dank der vielen originellen Modi auch Solisten Spaß, wenn es auch in vielen Bereichen als Multiplayertitel ausgelegt ist. Dank seines minimalistischen Looks und des einzigartigen Bedienmodus hat Let´s Tap jedenfalls schon heute das Zeug zu einem echten Kultspiel für Jung und Alt. Geheimtip für Wii-Eigner!

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