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Florida: Erstes Todesopfer nach Hurrikan "Jeanne"

Hurrikan "Jeanne" hat im US-Bundesstaat Florida ein erstes Todesopfer gefordert. In Miami sei ein Mann durch den Stromschlag einer zerrissenen Stromleitung getötet worden, schreibt die Tageszeitung "Miami Herald" in ihrer Internet-Ausgabe. 

Insgesamt ist Florida beim vierten Hurrikan innerhalb von sechs Wochen aber offenbar noch einmal mit dem Schrecken davon gekommen. Bei seinem Zerstörungszug hat sich „Jeanne“ von einem Hurrikan der Kategorie 3 auf Kategorie 1 abgeschwächt. Dennoch wurde im benachbarten Bundesstaat Georgia am Sonntag der Ausnahmezustand ausgerufen.

Rund 940.000 Menschen waren Sonntag früh in Florida ohne Strom. Nach Angaben des Energieunternehmens „Florida Light and Power“ können die Reparaturarbeiten wegen des Mangels an qualifizierten Mitarbeitern bis zu drei Wochen dauern.

Mehr als eine Million der zur Evakuierung aufgeforderten drei Millionen Einwohner haben nach Angaben des US-Nachrichtensenders CNN alle Warnhinweise in den Wind geschlagen und sind zu Hause geblieben. Dennoch berichten die Behörden von erheblichen Sachschäden. Der internationale Flughafen in Miami wurde am Sonntag wieder geöffnet.


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Florida von viertem Hurrikan in sechs Wochen heimgesucht

Nachdem er in Haiti mehr als 1.500 Menschen den Tod gebracht hat, ist der Hurrikan „Jeanne“ in der Nacht zum Sonntag mit verstärkter Wucht über Florida hereingebrochen. Mit Geschwindigkeiten von mehr als 190 Kilometern pro Stunde erreichte der Wirbelsturm die Atlantikküste nördlich von Miami.

Häuser wurden abgedeckt und Bäume entwurzelt, Trümmer, die zum Teil noch von den letzten Stürmen herumlagen, wirbelten durch die Luft. Fast horizontal prasselte heftiger Regen auf die Küste bei Stuart ein. Auf dem Atlantik wurden Wellen mit einer Höhe von 7,20 Metern registriert, in der Brandung schwammen Trümmer von Mobilhäusern. In 1,2 Millionen Haushalten fiel der Strom aus.

Die Behörden hatten rund zwei Millionen Bewohner entlang der Küste vom äußersten Süden bis nach Georgia aufgerufen, sich in Sicherheit zu bringen. Zusätzlich wurde am Samstagabend eine Ausgangssperre verhängt.

„Gestern hoffte ich noch, dass die Stromversorgung nicht schon wieder zusammenbricht“, sagte Lynn Tarrington, die ihr Heim in Lake Worth verlassen musste. „Nun hoffe ich, dass ich noch ein Haus habe, wenn ich zurückkomme.“ Mehrere hundert Menschen mussten sogar zwei Mal evakuiert werden, weil auch ihre Notunterkünfte beschädigt wurden: In Melbourne riss der Hurrikan das Dach einer Grundschule ab, in der 400 Personen Schutz gesucht hatten.

Bis 9.00 Uhr Ortszeit (15.00 Uhr MESZ) ging die Windstärke auf rund 177 Kilometer pro Stunde zurück, „Jeanne“ wurde zu einem Hurrikan der Kategorie 2 herabgestuft. Das Auge des Sturms bewegte sich auf die Stadt Tampa zu.

Für Florida war „Jeanne“ schon der vierte Hurrikan der Saison – eine Häufung, wie sie die USA seit 1886 in Texas nicht mehr erlebt haben. „Jeanne“ traf den gleichen Landstrich wie der Hurrikan „Frances“ vor drei Wochen. Davor hatte „Charley“ am 13. August schwere Schäden im Südwesten Floridas angerichtet. Am 16. September war das Panhandle, die nordwestliche Ausdehnung von Florida am Golf von Mexiko, vom Hurrikan „Ivan“ getroffen worden. Bei den ersten drei Wirbelstürmen dieser Saison kamen in Florida mindestens 70 Menschen ums Leben, die Sachschäden erreichten mehrere Milliarden.

„Jeanne“ kam von den Bahamas, wo es zu weitflächigen Überschwemmungen kam. Auch der Flughafen in Freeport stand unter Wasser. Zahlreiche Häuser wurden zerstört oder beschädigt. Die meisten Bewohner brachten sich rechtzeitig in höher gelegene Regionen in Sicherheit.

Zuvor hatte der Sturm den Norden Haitis verwüstet und mehr als 1.500 Menschen in den Tod gerissen. Mindestens 900 Menschen wurden noch vermisst, wie ein Sprecher von Ministerpräsident Gerard Latortue in Port-au-Prince mitteilte. Rund 300.000 wurden obdachlos. In der Stadt Gonaives lagen nach wie vor Leichen und Tierkadaver auf den Straßen. Die Vereinten Nationen beorderten weitere 140 Soldaten aus Uruguay nach Gonaives, um Plünderern Einhalt zu gebieten. Zudem riefen die UN die internationale Gemeinschaft angesichts der dramatischen Lage nochmals zu Spenden für Haiti auf. Wegen der katastrophalen hygienischen Lage befürchten Hilfsorganisationen den Ausbruch von Seuchen.

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