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Fälle von Noroviren schon in sechs niederösterreichischen Spitälern

Noroviren breiten sich in niederösterreichischen Spitälern aus.
Nachdem am Montag bekanntgeworden war, dass im Kremser Spital in der Vorwoche neun Patienten an Brechdurchfällen erkrankt waren, tauchten am Mittwoch auch vereinzelt Erkrankungen an fünf weiteren Landeskliniken auf. Aktuell gibt es zehn bestätigte Fälle (fünf in Krems, drei in St. Pölten, je einer in Melk und Zwettl) und fünf Verdachtsfälle (drei in Waidhofen a.d. Thaya, zwei in Wiener Neustadt), teilte die Landesklinken-Holding mit. Die Betroffenen wurden isoliert, verstärkte Hygienemaßnahmen eingeleitet.

Noroviren sind die häufigste Ursache von Brechdurchfall in Gemeinschaftseinrichtungen wie Schulen oder Seniorenheimen. Die Erreger sind sehr ansteckend und werden durch Schmierinfektion leicht von Person zu Person übertragen. Selten wird das Virus auch über nicht erhitzte Speisen weitergegeben. Üblicherweise setzen die Beschwerden bis zu 48 Stunden nach der Ansteckung ein und klingen nach ein bis zwei Tagen wieder ab. Einen saisonalen Höhepunkt haben die Infektionen vor allem in den Herbst- und Wintermonaten.

Von den niederösterreichischen Grünen kam angesichts der Erkrankungsfälle Kritik an den Hygienekontrollen in den Krankenanstalten: “Die gesetzlichen jährlichen Kontrollen der Spitäler werden in Niederösterreich nicht durchgeführt, die Beteiligung aller Organe ist nicht gegeben und von Qualitätssicherung ist das Land leider weit entfernt. Jede Wurst wird von den Behörden besser kontrolliert als die sanitären Zustände in den Spitälern”, so Gesundheitssprecherin Helga Krismer in einer Aussendung.

Der Landesrechnungshof war in seinem jüngsten Bericht zu diesem Thema im vergangenen Dezember zu dem Schluss gekommen, dass sich die sanitäre Aufsicht in Niederösterreich durch fachliche Qualität und persönlichen Einsatz auszeichne, die Organisation selbiger und die Umsetzung der sanitätsbehördlichen Maßnahmen jedoch “insgesamt noch verbesserungswürdig” seien. Empfohlen wurden u.a. eine Standardisierung in Form von Checklisten und ein systematischer Plan für Einschauen und Erhebungen nach Art und Größe der Krankenhäuser. Die NÖ Landesregierung sagte in ihrer Stellungnahme zum Rohbericht eine Umsetzung der empfohlenen Maßnahmen zu.

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