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Fliegerbombe am Hauptbahnhof Graz entschärft

Eine am Dienstagnachmittag in Graz bei Grabungsarbeiten am Hauptbahnhof gefundene Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkriegist von Experten des Entminungsdienstes des Bundesheeres gegen 16.00 Uhr entschärft worden. Der vorübergehend eingestellte Zugverkehr wurde laut ÖBB-Sprecher Christoph Posch wieder aufgenommen. Auch die Sperre der nahen Waagner-Biro-Straße wurde aufgehoben.


Bei dem Sprengkörper handelte es sich um einen Teil einer 500 Kilogramm schweren US-Fliegerbombe mit Zeitzünder. Das Relikt wird im Laufe des Nachmittags abtransportiert.

Die Bombe war gegen 14.20 Uhr bei Grabungsarbeiten zum Umbau des Hauptbahnhofs zwischen Hauptgebäude und Friedhofgasse entdeckt worden. Fachleute des Entminungsdienstes nahmen die Bombe in Augenschein und stellten fest, dass nur noch eine Teil des Sprengkörpers übrig war. Eine Zündvorrichtung fehlte offenbar bereits, ein zweiter wurde entfernt.

Zuvor hatten die ÖBB einen Ersatzverkehr mit Bussen vom Hauptbahnhof in Richtung Norden nach Gratkorn, in Richtung Süden zum Nahverkehrsknoten Don Bosco bzw. Puntigam sowie zum Ostbahnhof organisiert, so Christoph Posch von der ÖBB zur APA. Das Hauptgebäude des Bahnhofes wurde vorerst nicht geräumt, lediglich die Bahnsteige.

Erst vergangenen Mittwoch hatte ein Bombenfund am Graz-Köflacher-Bahnhof für eine Großeinsatz gesorgt. Rund 200 Personen in Gebäuden im Umkreis von 300 Metern waren von einer Teilevakuierung betroffen gewesen. Der Zugverkehr des nahen Grazer Hauptbahnhof musste für 30 bis 40 Minuten eingestellt werden. Der Zünder der 250 Kilogramm schweren Fliegerbombe britischen Fabrikats konnte aber von Spezialisten rasch entfernt werden.

1944 und 1945 waren vor allem die Gleis-und Verschubanlagen, der Graz-Köflacher Bahnhof und der Hauptbahnhof Ziele der von Italien aus operierenden 15. US-Luftflotte. Die Bahnanlagen und die umliegenden Industriebetriebe waren damals 24 Mal gezielt angegriffen worden. Im Erdreich am weitläufigen Bahnhofsgelände im Westen von Graz dürften noch weitere Bomben von damals liegen. Der bisher umfangreichste Einsatz datiert vom März 2011, als eine 250-Kilo-Bombe am Fundort Hauptbahnhof gesprengt werden musste. Dabei entstand Sachschaden von mindestens 700.000 Euro.

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