Denn aus dem 105.000 Hektar großen Naturreservat droht ein Fleckerlteppich mit vielen unzusammenhängenden Schutzzonen zu werden, befürchtet etwa der WWF. Gefordert wird außerdem eine Ausdehnung der Kernzone auf mindestens 10.000 Hektar.
Die Zeit des Verhandelns ist vorbei
Das rasche Handeln der Landeshauptleute von Wien und Niederösterreich (Michael Häupl und Erwin Pröll, Anm.) bei der Sicherung der sensiblen Waldzonen war sehr positiv und auch enorm wichtig, lobte WWF-Waldexperte Stefan Moidl am Dienstag bei einer Pressekonferenz. Doch nun sei die Zeit des Verhandelns vorbei: Bis spätestens Ende April muss das Projekt Biosphärenpark bei der UNESCO eingereicht werden.
In die Phase der politischen Entscheidung, wie Moidl die kommenden Monate titulierte, fallen neben der Sicherung der Kernzonen auch die rechtliche Verankerung des Biosphärenpark-Managements sowie die Festlegung von finanziellen und personellen Ressourcen: Dabei wird sich zeigen, ob das ganze ein Erfolgsprojekt wird oder bereits am Start verhungert, so Moidl. Einige heiße Eisen seien noch nicht behandelt worden, die Zeit dränge.
Kernzonen-Entwicklung negativ bewertet
Noch eine Spur kritischer argumentiert das Netzwerk Wienerwald:
So seien etwa Bereiche wie Raumordnung, Verkehr, Energie oder Arbeit und Leben in der Region aus der aktuellen Planung bis dato ausgeklammert gewesen. Negativ bewertet wird auch die Entwicklung der Kernzonen. Ursprünglich habe man seitens der Politik 8.000 Hektar zugesagt, mittlerweile sei diese Fläche jedoch auf 5.000 Hektar geschrumpft. Fazit von Moidl: Wenn die UNESCO die Bewerbung ernst nehmen soll, müssen beide Länder bis zum Frühjahr noch einiges erledigen.