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Flammenhölle tobt weiter in Europa

Die Flammenhölle tobt in Teilen Europas weiter. In Portugal kämpft die Feuerwehr immer noch gegen eine Serie verheerender Waldbrände.

Bei den seit zwei Wochen anhaltenden Bränden in Portugal wurden 15 Menschen getötet und mehr als 300 verletzt. Erstmals ist die Ferienregion Algarve betroffen. Auch in Italien, Frankreich, auf der spanischen Ferieninsel Mallorca und Kroatien lodern die Flammen.

In Frankreich haben die Feuerwehren vor allem in den Südalpen bei Nizza haben weiterhin alle Hände voll zu tun. Am Samstag brachen unter anderem bei Nizza, Menton, Grasse und Antibes neue Feuer aus. Der Brand, der in den vergangenen Tagen in der Nähe von Lucéram im Hinterland von Nizza bereits 1600 Hektar Wald vernichtet hatte, war auch am Samstag noch nicht eingedämmt. Insgesamt 1000 Feuerwehrleute waren in dem Département Alpes-Maritimes bei den Löscharbeiten im Einsatz. In Luceram halfen auch zwei russische Lösch-Helikopter.

Die Feuerwehr in Italien ist bei mehr als 20 Wald-und Buschbränden im Einsatz. Auch am Samstag gab es erneut mehrere kleinere Feuer an der Ligurischen Küste, in der Toskana sowie in der Gegend um Neapel und Rom. Zwar seien die meisten Feuer unter Kontrolle. „Wegen der großen Hitze und der Dürre herrscht aber auch für die nächsten Tage Alarm“, sagte der Chef des nationalen Zivilschutzes, Giudo Bertolaso. So gut wie alle Brände seien durch Brandstiftung oder Fahrlässigkeit entstanden. Insgesamt vernichteten die Flammen in den vergangen Tagen mehrere hundert Hektar Wald- und Grasland.

Auf Mallorca verbrannten mehr als 100 Hektar ökologisch wertvolle Pinienwälder. Die Löschmannschaften dämmten die Flammen auf dem Berg Puig de Randa im Osten der Inselhauptstadt Palma nach Angaben der Behörden am Samstag weitgehend ein. Der Brand konnte erst kurz vor Erreichen der Sende- und Empfangsanlagen auf dem Berggipfel gestoppt werden. Über diese Antennen werden unter anderem die Flugzeuge beim Landeanflug auf den Flughafen von Mallorca dirigiert. Eine Beschädigung der elektronischen Anlagen hätte den Angaben zufolge ein Chaos auf dem Airport ausgelöst. Rund 150 Menschen, darunter auch Urlauber, mussten am Freitag vor den Flammen in Sicherheit gebracht werden.

Mehr als 900 Hektar Schilf und Riedgras sind im rumänischen Donaudelta den Flammen zum Opfer gefallen. Zahlreiche Brände entlang der Adriaküste in Kroatien und Montenegro haben die Löschmannschaften weitgehend unter Kontrolle gebracht.

Die Waldbrände in der kanadischen Provinz British-Columbia werden zunehmend besser kontrolliert. Mehrere tausend in Sicherheit gebrachte Anwohner aus der Umgebung der Stadt Kamloops durften nach Medienberichten vom Samstag in ihre Häuser zurückkehren. Die Feuer stellten keine Bedrohung mehr dar, sagte ein Verantwortlicher der Feuerwehr. Etwa 3500 Evakuierte könnten in die besonders schwer betroffene Region McLure-Barriere heimkehren, teilte eine Sprecherin des Krisenstabs mit. Zwar sei in dem Katastrophengebiet erst ein Fünftel der Brände eingedämmt. Die meisten Rückkehrer müssten zunächst ohne Strom und fließendes Wasser zurechtkommen. Insgesamt vernichteten den Angaben zufolge 689 Brände mehr als 88.800 Hektar Wald in der Provinz.

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