FL: Regierung verliert absolute Mehrheit
Auch die zweite große bürgerliche Partei, die Vaterländische Union (VU), verliert einen ihrer elf Parlamentssitze. Deutlich zulegen konnte die grün-nahe Freie Liste (FL), die statt bisher einem künftig drei Mandatare stellt.
Nach dem vom Landeskanal des Fürstentums bekannt gegebenen vorläufigen Endergebnis kommt die Bürgerpartei im Liechtensteiner Landtag künftig auf 48,7 Prozent (2001: 49,9 Prozent). Die Vaterländische Union sinkt auf 38,2 Prozent (41,3). Sie hat seit 1993, als sie noch 50,1 Prozent erreichte, fast ein Viertel ihres Wähleranteils verloren. Die Freie Liste legt auf 13 Prozent (8,8) zu. Die Wahlbeteiligung der rund 17.400 Wahlberechtigten lag praktisch konstant bei 86,5 Prozent (86,7%). Es herrschte Wahlpflicht, erstmals bestand die Möglichkeit zur Briefwahl.
Liechtenstein wird seit Jahrzehnten von den beiden großen bürgerlichen Parteien regiert. Die traditionelle große Koalition wurde 1997 von einer Alleinregierung der VU abgelöst. Seit dem Wahlsieg 2001 regierte Otmar Hasler von der Fortschrittlichen Bürgerpartei mit absoluter Mehrheit das 34.000 Einwohner zählende Land. Stellungnahmen geben die liechtensteinischen Spitzenpolitiker erst bei einer Diskussionsrunde am Abend ab.