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FJ Kärnten warnt vor "Slowenisierung" - Staatsanwaltschaft prüft "Verhetzung"

Kärnten-Wahl: Freiheitliche Jugend warnt vor "Slowenisierun.
Kärnten-Wahl: Freiheitliche Jugend warnt vor "Slowenisierun. ©APA/HELMUT FOHRINGER
Für Aufregung sorgte ein - mittlerweile geläschtes - Posting der Freiheitlichen Jugend im Kärnter Landtagswahlkampf. "SPÖ abwählen, Slowenisierung Kärntens stoppen!", hieß es da.

Bernard Sadovnik, ein Vertreter der Kärntner Slowenen, beklagt ebenfalls online "menschenunwürdige Hetze" und hat Anzeige erstattet.

Anzeige nach FJ Kärnten-Posting - Staatsanwaltschaft prüft "Verhetzung"

Die Staatsanwaltschaft prüft einen Anfangsverdacht wegen "Verhetzung", bestätigte Behördensprecher Markus Kitz. Parteichef Erwin Angerer meinte, mit Postings müsse man in Zukunft vorsichtiger sein.

Distanzierung von FPÖ gefordert

Grün-Spitzenkandidatin Olga Voglauer, selbst Kärntner Slowenin, konterte mit einem zweisprachigen Posting an die Adresse der FPÖ: "Lasst doch die Hetze auf unsere Volksgruppe sein und feiern wir die kulturelle Vielfalt und Zweisprachigkeit in unserem Bundesland." Kritik an der FPÖ kam aus dem Nachbarland: Die slowenische EVP-Abgeordnete Romana Tomc verurteilte "die völlig unzulässige Hetze". Die FPÖ solle sich "von dieser inakzeptablen Feindseligkeit ihrer Jugendorganisation" distanzieren.

Angerer meinte am Rande einer Pressekonferenz gegenüber der APA, vor allem in Wahlkampfzeiten sollte man politischen Mitbewerbern nicht die Gelegenheit bieten, Dinge zu skandalisieren. Die Parteijugend werde "vielleicht zu wenig dabei gedacht haben, dass man damit diese Möglichkeit bietet". Das Posting richte sich auch nicht gegen die slowenische Minderheit, sondern gegen die SPÖ.

FPÖ-Spitzenkandidat will im Vorauf über Postings informiert werden

In Zukunft will Angerer im Voraus über Postings der Parteijugend informiert werden "und nicht selber erst auf Facebook sehen, was gepostet wird". Auch wenn er den Begriff "Slowenisierung" nicht vollends in Abrede stellen will. Wenn der Wunsch nach einer Ausweitung der Zweisprachigkeit auf Gerichten bestehe oder die Verfassung dahingehend geändert werden soll, dass Slowenisch zweite Landessprache ist (was derzeit nicht zur Debatte steht, Anm.), "dann würde ich sagen, das ist aus meiner Sicht eine Slowenisierung".

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(APA/red)

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