Die staatliche Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) kauft per Jahresende vom Finanzministerium eine ca. 2.700 Quadratmeter große Liegenschaft im Herzen der Wiener Innenstadt. Der Kaufpreis, den die BIG bezahlt, beträgt wie berichtet 50 Mio. Euro. Die BIG will die Immobilie an private Investoren weiterverkaufen. Wie diese künftig verwendet wird und wer sie erwerben kann, soll ab kommendem Frühjahr geklärt werden.
Wertvolles Unikum in der Innnestadt
Die Bundesimmobiliengesellschaft wird noch im 1. Quartal 2005 alle interessierten kaufkräftigen Investoren einladen, ihre Entwicklungsideen für das Gebäude/Grundstück vorzulegen, berichtete das BIG-Management vor Journalisten am Mittwochabend. Die Immobilie ist zwar nur ein aus den Sechzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts stammender Neubau, ihre Lage an der Kärntner Straße zwischen Himmelpfortgasse und Johannesgasse macht sie aber zu einem wertvollen Unikum in der Wiener City..
Die BIG sei zuversichtlich, das Grundstück um wenigstens 50 Mio. Euro weiterverkaufen zu können, sagte der scheidende BIG-Chef Hartwig Chromy. Sollte mehr erzielt werden, muss die ausgegliederte Immobiliengesellschaft den gezahlten Kaufpreis nachbessern.
Verwertung erst ab Herbst 2006
Die tatsächliche Verwertung kann erst ab Herbst 2006 beginnen, weil dann erst die in dem Haus untergebrachten Finanzbeamten in ein Ausweichquartier übersiedelt werden können – und zwar in das generalsanierte Gebäude des ehemaligen Statistischen Zentralamts in der Hinteren Zollamtsstraße. Dorthin werden auch die im benachbarten historischen Kernstück des Finanzministeriums untergebrachten Beamten übersiedeln, das ab diesem Zeitpunkt renoviert wird. Es handelt sich dabei um das Winterpalais des Prinzen Eugen in der Himmelpfortgasse. Es befindet sich nach wie vor im Besitz der Republik.
Nach früheren Berichten sind für die Renovierung dieses historischen Gebäudes an die 60 Mio. Euro notwendig. Nach den Plänen des Finanzministeriums sollen die ausgesiedelten Beamten nach 2010 zumindest zum Teil wieder in den historischen Teil des Palais zurückkehren.
14.000 Quadratmeter Nutzfläche
Das benachbarte Grundstück dürfte von der BIG zu diesem Zeitpunkt bereits weiterverkauft sein. In entwickeltem Zustand wird die Nutzfläche der Immobilie an die 14.000 Quadratmeter heranreichen, schätzt die BIG. Wie die Immobilie verwertet wird, hält sich die BIG zum derzeitigen Zeitpunkt völlig offen. Ein ausgewachsenes Einkaufszentrum wird aus dem Ex-Finanzamt jedenfalls nicht werden dafür sei das Immobilien-Juwel in der Wiener City dann doch zu klein, meinte BIG-Geschäftsführer Christoph Stadlhuber.