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Firmenpensionen: Weniger Geld nach Kursverlusten

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Rund 42.000 der 63.000 Bezieher von Firmenpensionen müssen heuer mit geringeren Firmenpensionen rechnen. Schuld daran sind Verluste der Pensionskassen an der Börse.

Die Veranlagungsergebnisse der heimischen Pensionskassen sind im abgelaufenen Geschäftsjahr 2008 aufgrund der Finanzkrise nach vorläufigen Berechnungen des Fachverbandes der Pensionskassen um 13,1 Prozent eingebrochen. In welchem Ausmaß sich die Firmenpensionen verringern werden, werde von den einzelnen Häusern noch berechnet, so der Geschäftsführer des Fachverbandes, Fritz Janda.

Die Auswirkung der Finanzkrise auf die individuelle Zusatzpension hänge vom Ergebnis der jeweiligen Veranlagungsgemeinschaft ab. Hier gibt es laut Janda wie jedes Jahr eine große Bandbreite. “Nach den vorliegenden Ergebnissen können wir abschätzen, dass rund ein Drittel der 63.000 Leistungsberechtigten entweder ein Plus am Pensionskonto verbuchen kann oder ihre Pension gleich bleibt. Für zwei Drittel der Kunden wird eine Verringerung der Pension eintreten, deren Ausmaß von den einzelnen Häusern derzeit berechnet wird”, so Janda.

“Bitteres Ergebnis”

Im langjährigen Durchschnitt erwirtschafteten die Pensionskassen jährlich plus 5,73 Prozent, im fünfjährigen Durchschnitt plus 2,62 Prozent. Das endgültige Ergebnis wird durch die Oesterreichische Kontrollbank (OeKB) ermittelt und soll im Februar veröffentlicht werden, so der Fachverband am Freitag in einer Pressemitteilung.

“Es ist ein bitteres Ergebnis, aber es zeigt den positiven Effekt der konservativen Veranlagungspolitik der Österreichischen Pensionskassen. Im Vergleich zu anderen Ländern haben wir einen deutlich geringeren Anteil an Aktien und anderen volatilen Werten. Daher fällt das Minus bei uns vergleichsweise nicht so hoch aus”, so Janda. Beispielsweise hätten die irischen Pensionskassen ein Minus von 34,8 Prozent und der Leitfonds des schwedischen Pensionssystems minus 36,2 Prozent zu verzeichnen.

Noch größere Verluste verhindert

Es zeige sich, dass die heimischen Pensionskassen in der schwierigen Situation richtig reagiert haben. “In einem Jahr, in dem die Finanzmärkte weltweit zwischen 30 und 50 Prozent an Wert verloren haben, konnten noch größere Verluste hintan gehalten werden”, so Janda.

Rund 560.000 Österreicherinnen und Österreicher haben Anspruch auf eine Firmenpension. Die durchschnittliche Zusatzpension beträgt 490 Euro pro Monat. Insgesamt veranlagen die 19 Pensionskassen ein Vermögen von 11,5 Mrd. Euro. Sie sind damit der größte private Pensionszahler Österreichs.

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