Kristall-Erbin Fiona Swarovski zeigte sich bei der Magritte-Vernissage in der Albertina begeistert vom belgischen Surrealisten: “Ich bin ja als Kind schon im Freundeskreis meines Vaters mit Magritte-Gemälden um mich herum aufgewachsen”, erklärte Swarowksi, die selbst Kunstgeschichte studierte, im Gespräch mit der APA. “Kein Künstler schafft es, die Dämmerung so gut zu interpretieren”, meinte sie, die sich ihre Laune auch durch die Abwesenheit ihres Ehemannes Karl-Heinz Grasser nicht verderben ließ. Mit Bekannten tauschte sie etwa die neuesten Handy-Fotos ihrer Haustiere aus. “Ich bin ja sehr tierlieb”, erklärte die Tirolerin.
Swarovski-Patentante lieh der Ausstallung drei Gemälde
Fiona Swarovskis Patentante, die Kunstsammlerin Ulla Dreyfus-Best, lieh der Ausstellung drei Bilder ihrer persönlichen Magritte-Sammlung: “Ich war am Anfang nicht davon begeistert, dass ich schon wieder Bilder herleihen soll. Von insgesamt sieben Gemälden habe ich ja nur noch eines zu Hause”, meinte Dreyfus-Best. Doch Angst vor einer Beschädigung oder einem Verlust habe sie nicht: “Ich bin sehr gut versichert.”
Bundespräsident Heinz Fischer erklärte, dass “Magritte völlig neue Wege gegangen” sei. Obwohl er bereits im Vorfeld eine kurze Führung von Albertina-Chef Klaus Albrecht Schröder erhielt, wird er dem Museum in den kommenden Tagen wieder einen Besuch abstatten: “Ich werde mir bald nochmals mit meinen Kindern oder Freunden zeitig in der Früh die Ausstellung anschauen.” Schröder war an diesem Abend sichtlich “stolz” und konnte es kaum fassen, dass das Projekt nach einigen Anlaufschwierigkeiten tatsächlich zustande gekommen ist: “Vor einem Jahr hatten wir noch eine ganz kritische Phase mit nur wenigen Leihgaben, aber plötzlich ist der Knoten aufgelöst gewesen und wir bekamen praktisch nur noch Zusagen.”
Bundeshymnen beim Eröffnungsakt
Beim offiziellen Eröffnungsakt sorgte das Kammermusik-Ensemble “Amarcord” durch das spontane Einspielen der französischen und der österreichischen Bundeshymne sowohl beim französischen Botschafter, Philippe Carre, als auch bei Bundespräsident Fischer für patriotische Gefühle und für abwechselnd ruckartiges Erheben von den Plätzen. Der belgische Botschafter, Frank Recker, freute sich über “ein kleines Stück Heimat in Wien, aber eigentlich ist Magritte ja so international, dass er überall beheimatet ist”. Mit der Ausstellung ist der Wiener Albertina jedenfalls ein großer Wurf gelungen, der mit Sicherheit nicht nur Fiona Swarovski begeistern wird.