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Finnland, Schweden und Dänemark liefern Waffen an Ukraine

Finnland liefert Waffen: Regierungschefin spricht von "historischer Entscheidung".
Finnland liefert Waffen: Regierungschefin spricht von "historischer Entscheidung". ©AP
Nach Deutschland, Schweden und Dänemark hat auch Finnland in einer "historischen Entscheidung" Waffenlieferungen für die Ukraine beschlossen.

Als Reaktion auf die russische Invasion in der pro-westlichen Ukraine schicke Helsinki 1.500 Raketenwerfer, 2.500 Sturmgewehre, 150.000 Stück Munition und 70.000 Feldrationen, teilte Verteidigungsminister Antti Kaikkonen mit.

Waffenlieferung: "Historische Entscheidung für Finnland"

"Das ist eine historische Entscheidung für Finnland", sagte Ministerpräsidentin Sanna Marin. Verteidigungsminister Kaikkonen verwies auf den "Kurswechsel von Deutschland" in der Frage der Waffenlieferungen. Dieser sei "besonders bedeutsam" gewesen. Deutschland hatte am Samstag seinen Grundsatz aufgegeben, keine tödlichen Waffen in Konfliktgebiete zu liefern.

Finnland hat 1.300 Kilometer lange Grenze zu Russland

Auch Finnland, das über eine mehr als 1.300 Kilometer lange Grenze zu Russland verfügt, exportierte bisher grundsätzlich keine Waffen in Konfliktgebiete. Vor dem Kurswechsel am Montag hatte Helsinki die Lieferung von Helmen, schusssicheren Westen und eines Feldlazaretts beschlossen.

Finnland ist Mitglied in der Europäischen Union, aber nicht in der NATO. Mit dem Verteidigungsbündnis ist Finnland allerdings durch die militärische "Partnerschaft für den Frieden" verbunden.

Erstmals Mehrheit der Finnen für NATO-Beitritt

Erstmals hat sich eine Mehrheit der Menschen in Finnland einer Umfrage zufolge für einen NATO-Beitritt des Landes ausgesprochen. Das meldete der finnische Rundfunk am Montag. Demnach befürworten 53 Prozent der Befragten, einen Antrag auf eine NATO-Mitgliedschaft zu stellen. 28 Prozent sind dagegen und 19 Prozent unentschieden.

Das Meinungsforschungsinstitut Taloustutkimus habe die Umfrage unter knapp 1400 Finnen zwischen dem 23. und 25. Februar, unmittelbar vor und während der russischen Invasion in die Ukraine durchgeführt, hieß es.

Der öffentlich-rechtliche Rundfunksender Yle nannte das Ergebnis am Montag eine "historische Veränderung in der Einstellung der Finnen zu einer NATO-Mitgliedschaft". Bei einer Umfrage im Jahr 2017 hätten sich 19 Prozent für einen NATO-Beitritt ausgesprochen.

Erst am Freitag hatte eine russische Regierungssprecherin Finnland gedroht: Sollte das Land der NATO beitreten, würde das "ernsthafte militärische und politische Konsequenzen" nach sich ziehen. Finnland hat eine mehr als 1.300 Kilometer lange Grenze mit Russland.

(APA/Red)

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