Finnischer Waffenfund - Dänischer Frächter "überrascht"

Die Rüstungsgüter, die auf einem Frachter in einem finnischen Hafen entdeckt worden waren, seien im niedersächsischen Papenburg verladen worden. Nach Angaben des Sprechers lag eine Exportgenehmigung bei der Ausfuhrkontrolle in Emden vor.
Die finnischen Behörden hatten am Mittwochabend bei einer Kontrolle des unter der Flagge der britischen Insel Man fahrenden dänischen Frachters “Thor Liberty” 69, laut finnischer Innenministerin als Feuerwerkskörper deklarierte Patriot-Luftabwehrraketen sowie mehr als 150 Tonnen Militär-Sprengstoff sichergestellt.
Keine Durchfuhrgenehmigung
Den finnischen Behörden zufolge gab es keine Durchfuhrgenehmigung für die Raketen über finnisches Hoheitsgebiet. Gegen den Kapitän und den Steuermann des Frachters wird unter anderem wegen Verletzung der Waffenexportbestimmungen ermittelt. Außerdem wird den Verantwortlichen die vorschriftswidrige Verstauung des in 25-Kilosäcken verpackten Sprengstoffs vorgeworfen. Bei dem Sprengstoff soll es sich um Nitroguandin handeln. Dieser Stoff kann sowohl militärisch als auch zivil – beispielsweise für Airbags – verwendet werden.
Der Eigentümer des Frachtschiffes “Thor Liberty”, auf dem finnische Zollbeamte in den vergangenen Tagen eine umfangreiche Rüstungslieferung beschlagnahmten, hat sich über den Fund “überrascht” gezeigt. Der Geschäftsführer des dänischen Unternehmens Thorcos, Thomas Mikkelsen, sagte gegenüber der finnischen Nachrichtenagentur STT, er habe selbst von dem Vorfall bisher nichts gewusst.
(APA)