Die Idee zu den Finanztransaktionen von der BAWAG über vier amerikanische Firmen zu den Stiftungen in Liechtenstein stamme von ihm, sagte Elsner. “Es ist Liquidität geschaffen worden.” Durch den 88 Mio. Dollar-Kredit wurde letztlich mehr verdient, als die Kosten der Provisionen betragen hätten, zeigte sich Elsner überzeugt. Das Geld sei von den Stiftungen erfolgreich in Alternative Investments angelegt worden. Die Provisionszahlungen seien letztlich für einen wohltätigen Zweck verwendet worden, vielleicht für den Kampf gegen Aids. “De facto könnte man sagen, es war eine Spende, es hat die Bank nicht belastet, weil mehr verdient wurde mit dem Geld als gezahlt wurde”, meinte Elsner.
Warum die Investitionen nicht ohne die Finanztransaktionen über die US-Firmen gemacht werden konnten, wollte Richterin Claudia Bandion-Ortner wissen. “Verschleiern wollt ma gar nix, wir wollten alles aufarbeiten”, betonte Elsner. Zu den einzelnen Überweisungen an Firmen von Schlaff wisse er nichts. “Von einer Sache bin ich überzeugt, für sich behalten hat er nichts”, meinte Elsner.
Der mitangeklagte Wolfgang Flöttl charakterisierte sein Verhältnis zu Martin Schlaff als “oberflächliche Bekanntschaft” seit Mitte der 90-er Jahre. Kennengelernt habe er Schlaff bei einer Einladung Elsners. In New York habe er bei einem Essen mit Schlaff einmal Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser getroffen. Hauptzweck seiner Firma Oakcliff, die in die Finanztransaktionen rund um den 88-Mio-Dollar-Kredit involviert war, sei eigentlich der Besitz seines Bootes auf den Bahamas gewesen. Sein Schiff hatte Flöttl zuvor im Prozess sein schlechtestes Investment überhaupt genannt, weil er immer seekrank geworden sei.
Seine Rolle als eine Station in den Finanztransaktionen bezeichnete Flöttl als Zeichen großen Vertrauens seitens der Bank. Die BAWAG habe ihm im Jänner 2001 88 Mio. Dollar blanko überwiesen. Flöttl überwies das Geld noch am selben Tag weiter an die Stiftungen in Liechtenstein. Im Vorverfahren hatte Flöttl ausgesagt, dass bei einer späteren Überweisung von 320.000 Dollar am 1. April 2005 auf die Stiftung Galonia ihm gegenüber Nakowitz auf eine Vereinbarung zwischen SPÖ, ÖGB und BAWAG hingewiesen und davon gesprochen habe, dass die BAWAG eine politische Funktion habe. Heute ruderte Flöttl zurück, Nakowitz habe damals nicht gesagt, dass das Geld eine Unterstützung an die SPÖ sei. Nakowitz bestritt Flöttls Angaben gänzlich, er habe sicher nicht von einer politischen Funktion der BAWAG gesprochen.