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Filzmaier: "NEOS können gar nichts falsch machen"

Pink ist in Städten das neue Schwarz
Pink ist in Städten das neue Schwarz
Die Salzburg-Wahlen am Sonntag haben zwei deutliche Trends gezeigt: Die NEOS konnten sich als neue Kraft im urbanen Raum etablieren, die ÖVP hat in den Städten dagegen ein massives Problem. "Die Sehnsucht nach etwas Neuem ist so groß, dass die NEOS gar nichts falsch machen können", sagte Politologe Peter Filzmaier, das Team Stronach sei dagegen "klinisch tot", so Politikberater Thomas Hofer.


Die NEOS, die bei ihrem ersten Antreten bei der Gemeinderatswahl nicht nur sofort den Einzug ins Rathaus, sondern sogar den Sprung in das fünfköpfige Stadtrats-Kollegium schafften, würden sich zumindest in der Stadt als “bessere ÖVP” profilieren, sagte Hofer am Montag zur APA. Sie hätten von vornherein versucht, sich als “Grassroots-Bewegung” anzulegen und es geschafft, eine Basis aufzubauen. “Sie kommen frischer, jünger und unverbraucht daher.”

Ein entscheidender Vorteil der NEOS, der auch für die EU-Wahl gelte, sei, dass die Zielgruppe der NEOS mit hoher Wahrscheinlichkeit auch zur Wahl geht. “Je niedriger die Wahlbeteiligung, umso höher der Stimmenanteil der NEOS”, sagte Filzmaier gegenüber der APA.

Die Sehnsucht nach etwas Neuem könnte zwar auch für das Team Stronach gelten, dieses habe jedoch bereits bei der Nationalratswahl aufgrund “bizarrer, strategisch nicht logischer Auftritte” ihr Potenzial nicht nutzen können, so Filzmaier. Der Stronach-Ableger Team Salzburg brachte es am Sonntag in der Stadt Salzburg lediglich auf 1,6 Prozent der gültigen Stimmen.

“Das Team Stronach ist seit dem Abgang des Herrn Stronach klinisch tot”, sagte Hofer. “Das ist ein zeitlich sehr beschränktes Projekt gewesen.” Ohne Parteigründer Frank Stronach, der für Bekanntheit und Geld gesorgt hatte, sei die Partei nicht überlebensfähig.

Ein deutliches Phänomen waren die starken Verluste der ÖVP in der Landeshauptstadt. “Die ÖVP verliert massiv an die NEOS in Städten”, sagte Filzmaier. Dieser Trend werde sich auch bei zukünftigen Wahlgängen fortsetzen. Im schlimmsten Fall drohe auf lange Sicht eine Marginalisierung. Auch die Grünen leiden unter den “frischen NEOS”. Enttäuschte Bürgerliche wären möglicherweise auch zur FPÖ gegangen, haben aber mit den NEOS eine Alternative.

Das Ergebnis der Wahlen sei nicht überraschend, so Hofer. “Die massiven Probleme der ÖVP in der Stadt sind nicht ganz neu, aber offensichtlich geworden.” Dass Salzburgs Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ), der sich “ganz klar und deutlich von der Mutterpartei distanziert hat”, die Wahl “nicht unbeschadet, aber halbwegs gut überstanden” hat, sei “ein Erfolg des Heinz Schaden, nicht der SPÖ”.

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