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Filmmuseum Wien zeigt Retrospektive

Filmmuseum zeigt weltweit erste Retrospektive zu Richard Linklater, dem Regisseur von "Before Sunrise". Im Juni werden auch die Diven der 1910er-Jahre gefeiert.

Das Österreichische Filmmuseum zeigt von 1. bis 24. Juni die weltweit erste Gesamtretrospektive zum Werk des US-amerikanischen Regisseurs Richard Linklater, der zu diesem Anlass auch nach Wien kommen wird. Exakt 13 Jahre nach den Dreharbeiten zu seinem mittlerweile klassischen Wien-Film „Before Sunrise“ mit Julie Delpy und Ethan Hawke.

Aufmerksame Kinogänger könnten meinen, sie seien gut vertraut mit Linklaters Schaffen, das sich zwischen den multiperspektivischen Erzählungen „Slacker“ (1991) und Fast Food Nation (2006), dem surrealen Animations-Doppel „Waking Life“ (2001) und „A Scanner Darkly“ (2006), zwei romantischen Begehungen von Wien und Paris „Before Sunrise“ (1995) und „Before Sunset“ (2004) und den gegenkulturellen Schulkomödien „Dazed and Confused“ (1993) und „The School of Rock“ (2003) entfaltet. Doch nur die Hälfte seiner Filme ist in Österreich im Kino angelaufen. In Linklaters Oeuvre gibt es also noch einiges zu entdecken, schreibt das Filmmuseum in einer Aussendung.

Neben jenem knappen Dutzend an Kinofilmen, die Linklater seit Ende der 1980er Jahre und seinem Durchbruch mit „Slacker“ inszeniert hat, kennt die Werkliste dieses Regisseurs auch Arbeiten in anderen Formaten: etwa das frühe Super-8-Road-Movie „It’s Impossible to Learn to Plow by Reading Books“ (1988), das dokumentarische Post-9/11-Video „Live from Shiva’s Dance Floor“ (2003) oder den Pilotfilm (2004) für eine nie realisierte Comedy-Serie über junge Mindestlohnbezieher in Corporate America.

Linklater, geboren 1960 im texanischen Houston, weiß, wovon er spricht, wenn er von unterbezahlter Arbeit erzählt: Anfang der Achtziger verdiente er sich zweieinhalb Jahre lang seinen Lebensunterhalt auf einer Ölbohrinsel im Golf von Mexiko. Die Flexibilität des jugendlichen Gelegenheitsarbeiters hat sich Richard Linklater auch als Filmemacher bewahrt: Er fertigt kritische, politisch differenzierte Amerika-Analysen, philosophische Reisefilme und exzentrische Teenager-Lustspiele mit ebenso großer Detailfreude wie Kammerspiele („Tape“, 2001), Neo-Western („The Newton Boys“, 1998) und kleine Straßendramen („SubUrbia“, 1996).

Linklater wird von 17. bis 21. Juni persönlich in Wien sein und in mehreren Vorstellungen für Publikumsgespräche zur Verfügung stehen. Am 20. Juni diskutiert er mit Filmmuseums-Direktor Alexander Horwath unter dem Titel „The School of Film“.

Komikerinnen und Diven im Kino der 1910er Jahre sind ein weiterer Schwerpunkt im Juni-Programm des Filmmuseums. In der Schau „Lachende Körper, exzentrische Gesten“ werden von 8. bis 24. Juni rund 40 Filme aus Frankreich, Deutschland, Dänemark, Italien, Großbritannien und den USA gezeigt. Es gibt ein Wiedersehen mit den Kino-Heldinnen verschiedener Länder: Asta Nielsen, Ossi Oswalda, Lyda Borelli oder Francesca Bertini, die ihre je eigenen, unverwechselbaren Schauspielstile hervor brachten. Begleitend dazu wird ein reichhaltiges Vermittlungsprogramm angeboten: Workshops, Vorträge und Einführungen.

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