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Filmmuseum Wien zeigt Retrospektive über Marseille

Filmmuseum Wien zeigt Retrospektive über Marseille
Filmmuseum Wien zeigt Retrospektive über Marseille ©Filmmuseum
Zum Abschluss des Kulturhauptstadt-Jahres 2013 in Marseille zeigt das Wiener Filmmuseum von 15. November bis 2. Dezember eine Retrospektive zum Kino der französischen Hafenstadt.

Seit den 1930er Jahren trägt das Filmschaffen der ältesten Metropole Frankreichs seine ganz eigene Handschrift. “In dieser Stadt des Transits, in einem (ehemaligen) Kolonialreich, ist es zuallererst der Hafen, der das urbane Bild prägt”, heißt es im Programm zu der rund 20 Filme umfassenden Reihe.

Als “Tor zum Mittelmeer” begreift sich Marseille im Rahmen seines Kulturhauptstadt-Titels ganz bewusst – das Kino hat das längst so gesehen. Der Hafen bestimme die Marseille-Filme nicht nur, was die Schauplätze betrifft. “Er ist auch die Basis für eine spezifische Mischung in der Marseiller Kinematografie: ein Regionalkino, das sich im Sinn realistischer und politischer Filmarbeit mit den für die Stadt existenziellen Fragen der Arbeit und Migration auseinandersetzt – und zugleich ein Genrekino von europäischen und amerikanischen Regisseuren, die in Marseille neben dem mediterranen Flair einen archaischen, populären und exotischen Süden suchen.”

Retrospektive über Marseille in Wien

Den historischen Anfang der Retrospektive bildet die Stummfilmära der Brüder Lumière oder Jean Epsteins, die sich bereits in der Moderne mit “der Spannung zwischen einem bürgerlichen Marseille, das vom kolonialen Status der Stadt profitiert, und den Schattenseiten in Form sozialer Verelendung” beschäftigt. Das Kino der Zwischenkriegszeit prägte unter anderem der Konflikt zwischen dem bürgerlichen Süden und dem linken Norden der Stadt (mit Filmen von Marcel Pagnol und Jean Renoir), das der Nachkriegszeit das spezifische Autorenkino in Marseille, mit den antikolonialistischen Werken eines Paul Carpitas oder des Brechtianers Rene Allio. Der bis heute bekannteste Regisseur der Stadt, Robert Guediguian, begann seine Arbeit in den frühen 1980er Jahren. Diese Tradition lokalen Filmschaffens ergänzt man im Filmmuseum um internationale Filme, die Marseille von außen als Schauplatz und als Motiv in Szene gesetzt haben.

Das aktuelle Kinoprogramm finden Sie hier.

(APA/red.)

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