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Filip Vujanovic neuer Präsident Montenegros

In Montenegro ist am Sonntag im dritten Anlauf ein Präsident gewählt worden. Filip Vujanovic erhielt nach Hochrechnungen 63,3 Prozent der abgegebenen Stimmen.

Nach Hochrechnungen unabhängiger Wahlbeobachtergruppen erhielt der bisherige Parlamentspräsident der kleinen Adriarepublik, Filip Vujanovic, 63,3 Prozent der abgegebenen Stimmen. Offizielle Ergebnisse werden erst heute im Laufe des Tages erwartet.

Es wurde erneut ein relativ geringes Wählerinteresse registriert. Nach den inoffiziellen Angaben gaben nur 48 Prozent der 450 000 Wahlberechtigten ihre Stimmen ab. Vujanovic hatte auch bei den Abstimmungen im Dezember und Februar mit klarem Abstand vorn gelegen. Die Wahlen waren aber ungültig, weil sich weniger als 50 Prozent der Berechtigten beteiligt hatten. Diese Gesetzesklausel wurde inzwischen gestrichen.

Vujanovic war Kandidat der regierenden Demokratischen Partei der Sozialisten (DPS) und deren Koalitionspartner, der Sozialdemokratischen Partei (SDP). Bei der Wahl im Februar hatte er 81 Prozent der abgegebenen Stimmen erhalten. Die pro-serbische Opposition hatte sich über einen eigenen Kandidaten nicht einigen können, legte aber ihren Wählern nahe, ihre Stimmen Miodrag Zivkovic, dem Chef und Kandidaten des Liberalen Bundes (LS) zu geben. Er bekam nach den Hochrechnungen 31 Prozent und der unabhängige Dragan Hajdukovic nur vier Prozent der Stimmen.

Vujanovic versprach am Wahltag, das Land in Richtung Europa zu führen und innerhalb von drei Jahren ein Referendum über die Unabhängigkeit auszuschreiben. Er war langjähriger montenegrinischer Regierungschef. Sein Amt hatte er nach den Parlamentswahlen im Oktober vergangenen Jahres dem damaligen Präsidenten Milo Djukanovic überlassen. Beide Politiker streben die Unabhängigkeit der früheren jugoslawischen Teilrepublik Montenegro an und sehen die unter direktem EU-Druck Anfang dieses Jahres entstandene lose Staatengemeinschaft mit Serbien nur als Übergang zur völligen Selbstständigkeit an.

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