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FIFA vergibt WM 2018 und 2022

Vergabeprozess von Korruptionsaffären überschattet
Vergabeprozess von Korruptionsaffären überschattet ©APA (epa/KEYSTONE)
Der Weltfußball-Verband FIFA vergibt am Donnerstag die WM-Endrunden 2018 und 2022. Für das Turnier in knapp acht Jahren bewerben sich England, Spanien/Portugal, Russland und Niederlande/Belgien. Als Ausrichter der WM 2022 kommen die USA, Australien, Südkorea, Katar und Japan infrage.
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Die FIFA wird die Entscheidung um zirka 16.00 Uhr in ihrem Hauptquartier in Zürich bekanntgeben. Der Vergabeprozess wurde in den vergangenen Wochen immer wieder von Korruptionsaffären überschattet.

Japan lockt mit technischer Revolution

Mit einer technischen Revolution hat Japan für die Ausrichtung der Fußball-WM 2022 geworben. Im Falle des Zuschlages bei der Abstimmung des FIFA-Exekutivkomitees am Donnerstag in Zürich sollen alle Endrundenspiele in weltweit 400 Stadien live und in 3D übertragen werden. Als Bildschirme sollen dabei die Spielfelder in Arenen wie dem Londoner Wembley oder dem Maracana in Rio de Janeiro dienen.

“Alle Versprechen werden eingehalten”

“Es geht um 208 Länder in allen Regionen der Welt. Es geht um die nächste Generation. Wir sind nur der Koordinator, der es der FIFA ermöglicht, an die Spitze dieser technischen Revolution zu treten. Das ist eine Chance, die sich vielleicht nur einmal im Leben bietet”, sagte Japans Bewerbungschef Junji Ogura am Mittwoch bei der Präsentation in der FIFA-Zentrale. Mit dem ambitionierten Projekt könne man insgesamt 300 Millionen Menschen auf der ganzen Welt erreichen. Sportminister Kan Suzuki überbrachte die “absolute Garantie” der japanischen Regierung, dass “alle Versprechen eingehalten werden”.

Gute Chancen für die “Socceroos”

Australien: Der “Fünfte Kontinent” war noch nie Schauplatz einer WM. Geplant sind zwölf Stadien in zehn Spielorten, die mit Ausnahme von Perth und Townsville alle im Südosten des Landes liegen. Die veranschlagten Kosten betragen 2,29 Milliarden Dollar. Größtes Manko ist der Zeitunterschied zu Europa, dem wichtigsten TV-Markt. Dort würden die Spiele in der Nacht oder am frühen Morgen stattfinden. Dennoch gelten die “Socceroos” als aussichtsreicher Kandidat.

Katar hofft auf “mutigen Schritt”

Das Golfemirat Katar hat den Weltfußballverband FIFA zu einem “mutigen Schritt” bei der Entscheidung über den Austragungsort der WM 2022 aufgerufen. Es sei kein Risiko, das größte Fußballturnier der Welt in den Mittleren Osten zu vergeben, sagte Delegationsleiter Hassan al Thawadi bei der Präsentation der katarischen Bewerbung am Mittwoch in Zürich. Katar habe das nötige Geld und die Technik, alle logistischen Herausforderung einschließlich der Hitze zu überwinden.

Obama und Clinton werben für die USA

Der ehemalige Präsident Bill Clinton hat als Frontmann der US-Bewerbung um die Ausrichtung der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 bei der finalen Präsentation am Mittwochabend kräftig die Werbetrommel gerührt. Per Videobotschaft wandte sich auch US-Präsident Barack Obama an die 22 stimmberechtigten Exko-Mitglieder im FIFA-Haus in Zürich, darunter auch Franz Beckenbauer. Obama bestätigte nochmals die staatliche Unterstützung und unterstrich das amerikanische Bewerbungsmotto: “The Game is in US.”

Putin zeigt FIFA die kalte Schulter

Russlands Ministerpräsident Wladimir Putin zeigt der FIFA die kalte Schulter und kritisiert wegen unlauterer Absprachen den “skrupellosen Wettbewerb”, Juristen bezeichnen die Wahl bereits im Vorfeld als “rechtlich unwirksam”. Das riesige Land hat noch nie eine WM ausgerichtet. Die großen Distanzen zwischen den geplanten 13 Spielorten sind ein Problem, zumal die Flug- und Zugverbindungen schlecht sind. Die veranschlagten Gesamtkosten liegen mit 3,82 Milliarden Dollar daher wesentlich höher als beim Rivalen aus England. Von den geplanten 16 Spielstätten müssen 13 neu gebaut oder komplett umgebaut werden.

Südkorea hofft auf friedliches Korea

Bei der entscheidenden Präsentation seiner Bewerbung um die Austragung der Fußballweltmeisterschaft 2022 hat Südkorea die Hoffnung auf ein friedliches und vereintes Korea in den Vordergrund gestellt. Bei der halbstündigen Darbietung am Mittwoch in Zürich betonte der asiatische Bewerber, Fußball habe die Kraft die Menschen einander näher zu bringen und politische Veränderungen zu erreichen. FIFA-Vizepräsident Chung Mong Joon nannte die jüngsten Gewaltausbrüche an der Grenze der beiden Staaten die “Dunkelheit vor Anbruch eines neuen Tages”.

Beckham, Prinz William & Co rühren für England die Werbetrommel

England als Mutterland des Fußballs rührte am Mittwoch noch einmal die Werbetrommel mit Blick auf die WM 2018. “Ich habe volles Vertrauen in die FIFA. Die Leute kommen alle aus dem Fußball und wollen, dass die beste Bewerbung gewinnt”, sagte Beckham. Der Brite ließ keinen Zweifel, dass er damit die von Premier Cameron gepushte Kandidatur des Weltmeisters von 1966 meinte. Mit der Unterstützung von Prinz William und Premier Cameron hoffen die Engländer am Donnerstag auf den Zuschlag. Prinz William zeigte sich am Mittwoch zuversichtlich, dass England gewinnen wird. “Es läuft toll”, erklärte er. “Die (englische) Bewerbung ist die stärkste. Sie ist fantastisch.”

WM auf der iberischen Halbinsel?

Spanien und Portugal haben von den FIFA-Inspektoren in den wichtigsten Punkten die besten Noten erhalten. Vorgesehen sind 21 Stadien in 18 Spielorten, davon mit Porto und Lissabon nur zwei in Portugal. Die Kosten sind mit 2,0 Milliarden Dollar vergleichsweise gering. Angeblich sollen sich bereits sieben Exekutivmitglieder für den Geheimfavoriten entschieden haben.

Außenseiter: Holland und Belgien

Sicherlich die schwächste Bewerbung mit wenig Aussichten auf Erfolg. 14 Stadien in 12 Städten stünden zur Verfügung, die Kosten belaufen sich auf 2,43 Milliarden Dollar. Schwachpunkte sind die touristische Infrastruktur und fehlende staatliche Garantien. Ein Vorteil sind die kurzen Wege zwischen den Spielorten.

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