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FIFA kündigt Sanktionen an

Die unschönen Szenen vor und nach dem entscheidenden Barrage-Rückspiel Türkei - Schweiz hat am Grünen Tisch des Fußball-Weltverbandes (FIFA) ein Nachspiel. Die WM-Aus-losung wird ein weltweites Medienereignis. | Presse

FIFA-Präsident Joseph Blatter kündigte am Donnerstag ein hartes Durchgreifen gegen die Türken an. Die Schweizer hatten sich trotz einer 2:4-Niederlage in Istanbul die WM-Fahrkarte nach Deutschland gesichert. Die FIFA leitete wegen der Ausschreitungen in Istanbul eine Untersuchung ein. “Ich sage das nicht als Schweizer, sondern als FIFA -Präsident: Wir werden auf die Vorfälle hart reagieren. Das war Anti- Fair-Play”, sagte der Chef des Weltverbandes, der offen ließ, ob es auch gegen die Schweizer zu einem Verfahren kommen könnte.

Von Null bis zu einer Suspendierung des türkischen Verbandes oder einem Ausschluss von der nächsten WM-Teilnahme könne alles passieren, sagte der Schweizer. “Da stimmt etwas im Fußball nicht, was da passiert ist. Das habe ich noch nie erlebt”, meinte der oberste Fußball-Funktionär. Die FIFA werde nun den offiziellen Bericht abwarten. Vor der Auslosung der WM-Gruppen am 9. Dezember in Leipzig müsse der “Fall” vom Tisch sein, ließ Blatter wissen.

Unmittelbar nach Spielende waren die Gästespieler mit Wurfgegenständen bombardiert worden und war es in den Katakomben des Sükrü-Saracoglu-Stadions von Fenerbahce zu wilden Auseinandersetzung unter den beiden Delegationen gekommen. Mitglieder des Schweizer Teams seien von Türken tätlich angegriffen worden, berichtete Pierre Benoit, der Medienchef des Schweizer Verbandes (SFV). Ersatzspieler Stephane Grichting soll demnach einen Tritt in den Unterleib erhalten haben und in ein Spital gebracht worden sein. Einige anderen Akteure sollen ebenfalls attackiert worden, aber mit blauen Flecken davongekommen sein.

WM-Auslosung als weltweites Medienereignis
Die Endrunden-Auslosung für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 am 9. Dezember wird ein globales Medienereignis. Mehr als 150 TV- und Radiostationen, darunter der ORF, haben Übertragungsrechte erworben, rund 320 Millionen Zuschauer werden weltweit an den TV-Geräten erwartet, teilte das Organisationskomitee am Donnerstag in Leipzig mit. 850 nationale und internationale Rundfunk-Korrespondenten aus 55 Ländern werden von der Auslosung in Leipzig berichten.

Neben den Radio- und Fernsehjournalisten erwarten die Organisatoren weitere 800 Vertreter der schreibenden Presse sowie mehrere hundert Fotografen. Im Mittelpunkt der Gala steht der etwa 30-minütige Auslosungsvorgang. Bisher ist nur Gastgeber Deutschland als gesetztes Team in Gruppe A fix, in Gruppe F wird vermutlich Titelverteidiger Brasilien an der Spitze stehen. Die übrigen Gruppenköpfe werden erst unmittelbar vor der Auslosung durch die FIFA festgelegt.

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