AA

Führungswechsel in Vorarlberger SPÖ

30.05.2007 - Der Führungswechsel in der Vorarlberger SPÖ ist laut Noch-SPÖ-Chefin Elke Sader (51) in "großer Einmütigkeit" über die Bühne gegangen. Ihre Entscheidung, im November dieses Jahres nicht mehr für den Landesparteivorsitz zu kandidieren, habe "rein persönliche" Gründe gehabt. Interview mit Elke Sader  Ritsch im Portrait

An ihre Stelle wird voraussichtlich der Landtagsabgeordnete Michael Ritsch (38) treten. Sie wolle den Parteivorsitz rechtzeitig vor den Landtagswahlen 2009 übergeben, um dem designierten Nachfolger Ritsch genügend Zeit zur Vorbereitung zu geben, erklärte Sader. Sie übergebe eine schuldenfreie Partei, die sie „zurück auf die Siegerstraße geführt“ habe. Ihre Ziele mit der Partei habe sie erreicht. Die Parteigremien hätten ihren Rückzug mit Bedauern, aber mit Verständnis aufgenommen. Ritsch sei mit einer großen Akzeptanz und einem Vertrauensvorschuss begrüßt worden, betonte Sader. Ihre Entscheidung sei bereits vor Monaten und „völlig ohne Not“ gefallen. Sie selbst werde zumindest bis 2009 Landtagsabgeordnete bleiben.

Ritsch erklärte, Sader habe ihm am vergangenen Freitag ihre Pläne mitgeteilt. Die neue Aufgabe sei „erstens eine Ehre und zweitens eine Herausforderung“, so Ritsch, dessen Ziel es ist, „die SPÖ so stark zu machen, dass die ÖVP in Vorarlberg nicht mehr allein regieren kann“.

Ritsch, der es bei den Gemeinderatswahlen 2005 in Bregenz in die Stichwahl um den Bürgermeistersessel schaffte und die absolute Mehrheit der Volkspartei brach, konnte sich am Mittwoch weiterhin vorstellen, Bregenzer Bürgermeister zu werden. Eine Entscheidung werde aber erst nach den Landtagswahlen fallen, so Ritsch.

Die Kritik der politischen Mitbewerber, etwa von Landesstatthalter Markus Wallner (V) und Landesrat Dieter Egger (F) in den „Vorarlberger Nachrichten“ (Mittwoch-Ausgabe), Ritsch habe an Saders Stuhl gesägt, wies Sader zurück. Menschen, die „nur in solchen Kategorien denken“ könnten, könne sie nur bedauern. „Es geht auch anders, es geht nicht nur so, wie manche denken“, unterstrich die SPÖ-Chefin.

Sader hatte am Dienstag ihren Verzicht gegenüber dem Landesparteivorstand erklärt und Ritsch als ihren Nachfolger vorgeschlagen. Ritsch wurde laut SPÖ vom Landesparteivorstand einstimmig für den Parteivorsitz nominiert. Im SPÖ-Landtagsklub soll derselbe Wechsel vollzogen werden und Ritsch den Clubvorsitz von Sader übernehmen. Die diesbezügliche Wahl werde in einer Sitzung des Landtagsclubs im September erfolgen.

  • VIENNA.AT
  • Meldungen
  • Führungswechsel in Vorarlberger SPÖ
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen