Öffis sparen Geld - Pendeln mit dem Auto weit teurer
“Jene Bundesländer und Städte, die einen guten Öffentlichen Verkehr anbieten, bringen den Pendlern und ihren Familien eine finanzielle Entlastung in einem Ausmaß, die jede Steuerreform schwach aussehen lässt”, betonte VCÖ-Sprecher Christian Gratzer am Freitag in einer Aussendung.
1,9 Millionen Pendler
Rund 1,9 Millionen Personen arbeiten an einem anderen Ort als sie wohnen. In etwa 440.000 davon fahren mit Öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit, rund 1,4 Millionen mit dem Auto. Nach Berechnungen des VCÖ bringt das Pendeln mit der Bahn auf der Strecke Mödling – Wien 880 bis 1.930 Euro jährlich.
Regionale Öffis können Zweitauto ersparen
Die Schlussfolgerung des Verkehrsclubs: “Wenn die Politik Pendler wirklich finanziell unterstützen möchte, dann muss sie mehr in den regionalen Öffentlichen Verkehr investieren. Viele Pendler könnten sich dadurch ein Zweitauto ersparen, was eine finanzielle Entlastung von 4.000 bis 6.000 Euro pro Jahr bringt.”
Auto: Jeder Kilometer kostet 12 bis 34 Cent
Beim Preisvergleich wurden bei den Pkw neben dem Spritverbrauch die Abnützung und die Kosten für den laufenden Betrieb mit berücksichtigt. Je nach Strecke variieren die Kosten pro Kilometer demnach bei einem Kleinwagen zwischen 12 und 21 Cent, bei einem Mittelklassewagen zwischen 16 und 29 Cent und bei einem Oberklassewagen zwischen 22 und 34 Cent.
Jahreskarte billiger als Autokosten pro Monat
Die Wiener Linien rechneten heute vor, dass eine Jahreskarte in der Bundeshauptstadt 458 Euro kostet, während für ein Auto im Schnitt 463 Euro im Monat zu bezahlen sind. Selbst wenn nur die Benzinkosten berücksichtigt und Anschaffungskosten, Parkpickerl, Reparaturen etc weggelassen würden, sei die Jahreskarte die bessere Lösung. “Bei einer Fahrtstrecke von rund 9 Kilometern zum Arbeitsplatz – etwa vom Hauptbahnhof in die Heiligenstädter Straße oder vom Alsergrund nach Erdberg – entstehen alleine an Benzinkosten 486 Euro im Jahr”, hieß es von den Wiener Linien.