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Öffis bei Match Österreich-Deutschland überfordert

Es bleibt zu hoffen, dass die Fahrt zum Ernst-Happel-Stadion mit der U-Bahn bei der EURO 2008 besser klappt. Beim Ländermatch Österreich gegen Deutschland am Mittwochabend im Wien waren die Öffis jedenfalls heillos überfordert.

Ein Stau nach einem Unfall auf der Tangente sorgte bei der Hinfahrt zum Spiel für Chaos, besonders am Praterstern. Da die Besucher zeitverzögert und geballt in Richtung Stadion strömten, mussten die Öffis schließlich auf Blockabfertigung zurückgreifen, um dem Andrang Herr zu werden. “Das ist für die Betroffenen vielleicht unangenehm, aber so geht es schneller”, erklärte Johannes Ehrengruber von den Wiener Linien.

Bei der Rückfahrt war die Situation allerdings nicht viel besser. Tausende Besucher mit Bussen und Straßenbahnen abzutransportieren, erwies sich als nahezu unmöglich – besonders, da die Straßen und Geleise mit Fans “verstopft” waren. Nur eine Hand voll Fahrzeuge, die in wenigen Minuten bis zum Bersten vollgestopft waren, stand unmittelbar nach Spielende für die zahlreichen Fans bereit. Im Schritttempo machten sich die überfüllten Busse dann mühsam auf den Weg zur U-Bahn.

Viele Besucher traten den Heimweg daher zu Fuß quer durch den Prater an, was für ausländische Gäste schlichtweg eine Zumutung war. Vor allem, da es – zumindest noch – keinerlei Beschilderung gegeben hatte. Deutsche Fans versuchten in ihrer Verzweiflung sogar, Polizeiautos mit “Taxi, Taxi”-Rufen herzuwinken oder suchten ziellos nach einem Bus.

Auch Pkw mussten rund ums Stadion etwa eine Stunde nach dem Match Verzögerungen und Blockabfertigungen in Kauf nehmen, so die Polizei. Schuld daran sei der große Abstrom von Fußgängern, der den Straßenverkehr massiv behindert habe.

Annehmbare Abreisebedingungen gab es nur im U-Bahn-Bereich. Zwar strömten auch am Praterstern Menschenmassen auf die Bahnsteige. Aus den negativen Erfahrungen bisheriger Spiele hatte man aber offenbar gelernt: Die Züge wurden im Minutentakt abgefertigt, Betreuer der Wiener Linien sorgten für einen reibungslosen Ablauf.

Durch und durch positiv fiel im Gegensatz zur Verkehrssituation das Urteil des Roten Kreuzes über die Einsätze bei der “EM-Generalprobe” aus: Insgesamt habe es nur zehn leichte Interventionen gegeben – ein sehr ruhiger Abend, teilte Andreas Zenker, Sprecher des EURO-Sanitätsteams, mit. Mehr als Pflaster oder Kopfwehpulver hätten die Match-Besucher gar nicht benötigt, alles sei super gelaufen. Insgesamt hatten die Rettungskräfte 91 Mann und zwölf Wägen für Notfälle bereitgestellt.

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