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Feuerwehr sucht nach Wrackteilen

Die Suche nach dem schweren Bootsunglück auf der Donau geht weiter. Wie Feuerwehrsprecher Alexander Markl sagte, suchten am Samstag 18 Mann den Strom erneut ab.

Ziel sei es, Überbleibsel aus dem Unfall wie Wrackteile zu finden. Taucheinsätze zur georteten „Grein“ – das Nostalgieschiff war am Donnerstag beim Kuchelauer Hafen in der Nähe der Grenze zwischen Wien und Niederösterreich mit einem Schubverband kollidiert und gesunken – sind allerdings erst am Montag geplant. Bei dem schweren Bootsunfall dürften sechs Menschen ums Leben gekommen sein. Der Frachter durfte nach der Einvernahme des Kapitäns am Freitag wieder ablegen.

Am Samstag konzentrierte sich der Einsatz der Suchkräfte unter anderem auf die am Strom verhefteten Schiffe, wie dem Schulschiff. Dort könnten sich Teile des Wracks verfangen haben, vermutet man bei der Feuerwehr. Die Hoffnung, eventuell Überlebende zu finden, hat man mittlerweile aufgegeben, räumte Markl ein: „Die Möglichkeit einer Lebendbergung kann man mittlerweile ausschließen. „Durchforstet wurde der Abschnitt vom Kraftwerksrechen Freudenau bis zur Unglücksstelle vor dem Kuchelauer Hafen. Vorerst werde bis etwa 16.00 Uhr gesucht.

Erst zwei der sechs Vermissten gefunden

Anfang der Woche sollen dann weitere Untersuchungen am georteten Wrack der „Grein“ folgen, sagte Oberst Franz Polzer von der niederösterreichischen Kriminalabteilung. Bisher sei man daran gescheitert, Taucher zu dem Fund zu schicken. Bisherige Versuche hätten aber gezeigt, dass das Schiff schwer demoliert sei. Als sekundärer Schritt wird eine Bergung ins Auge gefasst. Dies könnte nötig werden, um eventuelle Leichen, die noch in der „Grein“ eingeschlossen sein könnten, zu bergen. Bisher sind nur zwei der insgesamt sechs Vermissten gefunden worden. Auch eine technische Untersuchung für das Gericht könnte in Auftrag gegeben werden, sagte Polzer.

Bisher stellt sich der Unfallhergang relativ eindeutig dar, wie der Kriminalist sagte. Die Ermittler gehen von einem Fahrfehler des verunglückten Schiffes aus. Wenige Minuten zuvor konnte die „Grein“ bereits nur knapp einem anderen Frachter ausweichen. Anschließend kollidierte das Nostalgieschiff mit dem in einem Abstand von rund 1.000 Metern folgenden Schubverband „Meister 2“. Dessen Kapitän habe das vorherige Ausweichmanöver sogar noch mitverfolgt, sagte Polzer. Trotz seiner Warnsignale geriet die „Grein“ in die Front des Frachters.

Ein technischer Defekt wird nicht angenommen, sagte Polzer. Möglich wäre aber, dass die Lichter Wiens den stadteinwärts fahrenden Unglücksfahrer geblendet haben könnten: „Das ist ein unglaublicher Lichtschein, der auf sie zukommt. Alles was rausfährt, liegt praktisch im Schatten“, erklärte der Kriminalist.

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