Feuer in Mehrparteienhaus in Wiener Neudorf: Das war der Auslöser
Eine offene Flamme im Bereich der Herdplatte wurde durch das Landeskriminalamt Niederösterreich als wahrscheinlichste Ursache ermittelt, sagte Polizeisprecher Stefan Loidl am Montag auf APA-Anfrage. Fett dürfte demnach zu brennen begonnen haben. Vier Personen wurden mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus Mödling gebracht.
Als der Brand am Vormittag in einer Wohnung in der vierten Etage ausgebrochen war, befanden sich rund 30 Menschen im Gebäude am Reisenbauer-Ring, darunter auch mobilitätseingeschränkte Personen. Acht Feuerwehren mit 170 Mitgliedern und 35 Fahrzeugen rückten aus. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte schlugen schon meterhohe Flammen aus den Fenstern und dem Balkon der betroffenen Wohnung. Darüberliegende Balkone und die Fassade wurden in Mitleidenschaft gezogen. Aufgrund der massiven Rauchentwicklung im Stiegenhaus waren mehrere Personen in ihren Wohnungen eingeschlossen und wurden teilweise mithilfe von Fluchtfiltermasken durch eine Vielzahl an Atemschutztrupps gerettet, teilte das Bezirksfeuerwehrkommando in einer Aussendung mit.
Brand in Mehrparteienhaus in Wiener Neudorf: Herausfordernde Löscharbeiten
Aufgrund der enormen Hitzeentwicklung in der betroffenen Wohnung gestaltete sich die Brandbekämpfung "äußerst herausfordernd", berichtete die Feuerwehr: "Vermutlich begünstigt durch starken Wind an der Gebäudeecke war ein Vordringen des ersten Atemschutztrupps im Innenangriff zunächst nahezu unmöglich." Mithilfe einer Drehleiter und eines Hubsteigers wurde der Brand bekämpft, anschließend waren auch Löscharbeiten im Inneren möglich. Ein Übergreifen der Flammen auf weitere Wohnungen konnte verhindert werden. Kurz nach 12.00 Uhr wurde "Brand aus" gegeben.
Vier Personen wurden ins Krankenhaus gebracht
Vier Personen wurden vom Roten Kreuz versorgt und ins Krankenhaus transportiert. Alle weiteren Betroffenen wurden vorübergehend im nahe gelegenen Kindergarten betreut. Der angeforderte Katastrophenzug der Berufsrettung Wien (MA 70) blieb an der Einsatzstelle in Bereitschaft, konnte aber bald wieder einrücken.
Als besonders aufwendig beschrieben wurden die Kontrollen der teils stark verrauchten Wohnungen. Um eine Gefährdung für Personen auszuschließen, mussten zahlreiche Türen gewaltsam geöffnet werden. Anschließend wurden die Wohnungen wieder provisorisch verschließbar gemacht bzw. wurden Ersatztüren eingebaut. Für eine Familie wurde eine Notunterkunft im Feuerwehrhaus eingerichtet. Ein Bausachverständiger stellte keine Einsturzgefahr fest. Die Schadenshöhe stand nach Polizeiangaben noch nicht fest.
(APA/Red)