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Feuer in Kirche: Frau verurteilt

Im Wiener Straflandesgericht ist am Freitag eine Frau in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen worden, nachdem sie in der Kirche Maria vom Siege das Altartuch angezündet hatte.

Zusätzlich ging es um einen Vorfall in einer Apotheke, wo die mit einer Spielzeugpistole bewaffnete Wienerin “Überfall! Geld her!“ gerufen hatte.

Das wäre ihr als versuchter Raub ausgelegt worden, wäre die 35-Jährige nicht zurechnungsunfähig. Sie ist psychisch krank, leidet an Schizophrenie und einer ausgeprägten Psychose, weshalb Staatsanwalt Jörgen Santin in diesem Fall einen so genannten Unterbringungsantrag einbrachte.

Die Betroffene erklärte ihren Auftritt in der Apotheke schlicht mit: „Ich wollte ins Gefängnis.“ Sie sei zuletzt obdachlos gewesen. Den Vorfall im Gotteshaus begründete sie mit: „Ich war enttäuscht von der Kirche.“

Sie habe das Gespräch mit dem Pfarrer gesucht, doch dieser habe sie nicht angehört, sondern nach Hause zu ihrer Mutter geschickt: „Ich lasse mir das nicht gefallen! Da habe ich das Tuch angezündet.“

Anschließend verließ die „Zündlerin“ die Kirche und berichtete auf der Straße einem Passanten, was sie soeben getan hatte. Dieser hielt Nachschau, und mit Unterstützung einer Pfarrhelferin löschte er die Flammen, wobei sich die beiden zweier Gießkannen bedienten.

Der als Zeuge geladene Pater bezifferte den Schaden zum Erstaunen des Schöffensenats (Vorsitz: Claudia Geiler) mit nicht weniger als 50.000 Euro, wobei die Hälfte davon versicherungsmäßig gedeckt sei. Der Altar sei „angeschmort“, ein Pult „verkohlt“, die Kerzenständer „verrußt“ gewesen, führte der Geistliche aus. Der Rauch hätte aber vor allem das Gewölbe über dem Altar arg in Mitleidenschaft gezogen.

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