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Fettsucht wird zur Seuche

"Die Fettsucht ist eine chronische Krankheit und Seuche der westlichen Welt" - Fachkongress zum Thema "Fettleibigkeit" in Wien.

Die Menschheit wird immer dicker. Bereits 1,2 Milliarden Menschen sind übergewichtig, 250 Millionen Personen fettsüchtig. In Österreich stieg der Anteil der Adipösen von 8,5 Prozent an der Gesamtbevölkerung im Jahr 1991 auf elf Prozent im Jahr 2000. „Dieser Anteil muss bei den elf Prozent eingefroren werden“, forderte der Grazer Experte Univ.-Prof. Dr. Hermann Toplak am Dienstag bei einer Pressekonferenz aus Anlass des 11. Europäischen Fettsucht-Kongresses in Wien.

An dem Kongress nehmen rund 2.000 Fachleute aus mehr als 50 Staaten teil. Die Adipositas (Fettsucht) gilt unter den Fachleuten als eine echte Seuche der westlichen Welt. Der Univ.-Prof. Dr. Bernhard Ludvik (Universitätsklinik Wien/AKH): „Fettsucht ist eine chronische Erkrankung. In Deutschland sind schon 20 Prozent der Menschen davon betroffen, in Japan hingegen nur ein Prozent. Doch es gibt neue Erkenntnisse und Medikamente.“

Das Grundproblem laut Univ.-Prof. Dr. Friedrich Hoppichler vom Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Salzburg: „Wir leben mit dem Stoffwechsel eines Steinzeitmenschen in der Neuzeit. Ich war gerade in den USA. Es ist eigentlich entsetzlich. An jeder Ecke entsteht ein Pizza-Geschäft. Die Coca-Colaisierung und das Fast Food haben uns überrannt.“

Die Evolution des menschlichen Organismus ist jedenfalls längst nicht so schnell wie die Entwicklung der modernen Wohlstandsgesellschaft. Toplak: „Die Evolution hat herausselektioniert, dass wir gut Fett speichern können.“

Redaktion: Birgit Tayerle

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