Über 1,6 Millionen Menschen verfolgen auf der Internetseite Twitter.com die Botschaften von Kevin Smith. Der Autor, Regisseur und Schauspieler mag hierzulande kein Superstar sein, doch kennen wahre Filmfans den 39-Jährigen aus Kultkomödien wie “Mallrats”, “Clerks”, “Jay und Silent Bob schlagen zurück” sowie zuletzt “Zack and Miri Make A Porno”. Zugegeben, Kevin Smith enstpricht auch optisch nicht unbedingt dem Klischeebild eines Hollywood-Stars; seine Markenzeichen sind Brille, Bart … und Übergewicht. Und letzteres sorgt nun für einen handfesten Skandal.
Anschuldigung
Smith wollte am 13.2.2010 mit der amerikanischen Fluglinie Southwest Airline vom kalifornischen Oakland ins gut 500 Kilometer entfernte Burbank fliegen; eine Reise, die gerade mal 1 Stunde und 15 Minuten dauert. Doch der Regisseur durfte nicht abheben. Er sei aufgrund seiner Körperfülle ein “Sicherheitsrisiko”, hieß es und wurde wieder aus dem Flugzeug geleitet.
Smith war außer sich und schrie seinen Zorn via Twitter in die Welt hinaus: “Ihr habt euch mit dem falschen Esser von künstlichem Lebensmitteln angelegt”, so der Regisseur in einem seiner unzähligen Tweets über den Vorfall. “Ich habe gegen keine Anweisung verstoßen und war auch kein ‘Sicherheitsrisiko’ (hätte ich mich etwa auf einen anderen Passagier rollen sollen?). Ich wurde grundlos aus dem Flieger geworfen … und schiebt euch euren 100-Dollar-Gutschein als Wiedergutmachung in den A***!”
Rechtfertigung
Smith’ Internet-Beschwerde schmeckte der Fluglinie natürlich gar nicht – allein die oben erwähnte Anzahl an Kevin-Smith-Twitter-Freunden sorgte dafür, dass sie Sache größer und größer wurde – bis alle US-Medien darüber berichteten. Die Verantwortlichen von Southwest Airline sahen sich gezwungen, ebenfalls via Twitter zu antworten und stellten fest, dass Smith eigentlich auf einem anderen Flug gebucht war und dort – “wie er es immer tut, wenn er mit Southwest fliegt”, zwei Plätze buchte, um problemlos sitzen zu können.
Dann entschied sich der Promi aber für einen früheren Flug, doch in diesem Flieger war nur noch ein Platz frei, so das Statement weiter: “Wenn ein Gast nicht einmal mehr die Armlehne problemlos runterbringt und teilweise den danebenliegenden Sitz benötigt, könnte das für seinen Sitznachbar sehr unbequem sein. Auch eine Not-Evakierung könnte behindert werden, wenn wir deratige engen Platzverhältnisse zulassen.” Soweit die Airline.
Doch das “Opfer” denkt nicht daran, die Sache damit auf sich beruhen zu lassen. Er sei total angefressen, dass man es so darstelle, als ob er immer zwei Plätze buche, erklärte Kevin Smith in weiteren Twitter-Einträgen. Er habe es auch ohne Probleme geschafft, die Armlehne hinunterzubringen – und nicht einmal eine Verlängerung für den Sitzgurt benötigt. Was Smith am meisten ärgerte: Er wurde auf einem späteren Southwest-Flug ohne Probleme mitgenommen. In EINEM Sitz. Und nach der Landung schrieb er: “Keine Angst: Die Wand des Fkugzeugs wurde aufgeschnitten und ich wurde mit einem Kran herausgehoben.”
Die Debatte wird wohl noch lange nicht zu Ende sein. Aber lesen Sie selbst; hier geht’s zu Kevin Smith’ Twitter-Blog: twitter.com/ThatKevinSmith
(seitenblicke.at/Foto: AP)