Standardfrage: Wie wird man was man ist? Standardantwort: Durch seine Eltern. Diesbezüglich entspricht der Obstbauer Jens Blum aus Höchst ganz dem Clich- einer Berufswahl. Natürlich nahm JensÑ Vater den Bub schon früh mit auf seine Obstfelder. Und natürlich machte er diesen Beruf seinem Filius schmackhaft.
Nein zur Schule
Was bei Jens Blum nicht dem Clich- entspricht. Er ist ein außergewöhnlich gebildeter Mann. Jens maturierte in der Fachschule Klosterneuburg, machte anschließend noch eine einjährige pädagogische Ausbildung. Doch statt in die Landwirtschaftsschule ging es für den Vater einer zweijährigen Tochter danach schnurstracks auf die Felder seines Vaters. Ein Schritt, den Jens Blum nie bereut hat. In die Schule zieht es mich nicht mehr. Mein Beruf ist faszinierend, riskant und abwechslungsreich. Es sei diese permanente Auseinandersetzung mit der Natur, die er besonders spannend fände. Ich interessiere mich ja nicht nur für meine Äpfel. Mich interessieren alle Lebewesen in meinem Umfeld, die lleinen wie die großen.
Gute Ernte heuer
Natur bedeutet für Jens Blum natürlich auch Bangen. Bei einem Obstbauern ist die Abhängigkeit noch größer als bei jemandem, der Gemüse anbaut. Weil wir nämlich nur einmal ernten können. Und bis es so weit ist, gibt es viele Unwägbarkeiten. Das reicht von extremen Wettersituationen bis zum Feuerbrand. Letzteres betraf Blum auch heuer wieder. Wir mussten viel ausschneiden und roden. Trotzdem: Das Wetter meinte es gut mit Blum und Kollegen. Keine extremen Klimaschwankungen, nicht zu nass, nicht zu trocken. Die Ernte ist heuer wirklich gut ausgefallen. Wobei der sich als zurückhaltend bezeichnende Obstbauer noch nicht im vollkommenen Glück wiegen will. Passieren kann immer noch etwas. Ernteschluss ist schließlich erst kurz vor Allerheiligen.