Festnahmen nach gescheitertem Putsch in Gambia
Die Behörden hätten Dokumente mit Putschplänen sichergestellt und am Hafen der Hauptstadt Banjul einen Container mit großen Mengen automatischer Waffen und Sprengstoff entdeckt, die “wahrscheinlich” für den Angriff auf den Präsidentenpalast genutzt werden sollten, hieß es weiter. Die Ermittlungen richteten sich nun auf die Hintermänner der Attacke.
Präsident Jammeh erklärte, es habe sich nicht um einen versuchten Militärstreich, sondern um die Tat einer “terroristischen Gruppe” gehandelt, die von “Dissidenten in den USA, in Deutschland und Großbritannien” unterstützt werde. Vertreter der gambischen Streitkräfte seien nicht beteiligt gewesen, sie seien “wirklich loyal”.
Diplomaten und Militärvertretern zufolge hatten abtrünnige Soldaten in der Nacht zum Dienstag den Präsidentenpalast in der Hauptstadt Banjul angegriffen. Jammeh hielt sich zum Zeitpunkt des Angriffs zu einem Privatbesuch in Dubai auf.
Der ehemalige Militärpolizist Jammeh jagte 1994 bei einem unblutigen Militärputsch den damaligen Staatschef Dawda Jawara aus dem Amt. Jawara war der erste Präsident Gambias nach der Unabhängigkeit von Großbritannien 1965. Seine Militäruniform tauschte Jammeh, der mehrmals wiedergewählt wurde, gegen vornehme afrikanische Gewänder. Er gibt sich volksnah, wird aber für die Unterdrückung der Pressefreiheit und der Opposition kritisiert.